Leitartikel

Die Strategie der 1000 Nadelstiche gegen die USA im Nahen Osten

Hass auf Israel und die USA. Ein Kämpfer der Houthi-Miliz bei einer Propaganda-Kundgebung im Jemen.
Hass auf Israel und die USA. Ein Kämpfer der Houthi-Miliz bei einer Propaganda-Kundgebung im Jemen.APA / AFP / Mohammed Huwais
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Joe Biden darf dem Iran, Putin und Erdoğan nicht das Feld überlassen. Ohne den Einfluss der USA ist eine Lösung für den Nahen Osten nur schwer umzusetzen.

Es ist eine Taktik der schmerzhaften Nadelstiche. Mit ständigen Attacken sollen die Amerikaner zermürbt werden. Dieses Mal war der Schlag gegen die US-Truppen noch heftiger als die davor. Denn der Drohnenangriff auf den US-Stützpunkt Tower 22 im Norden Jordaniens kostete drei Soldaten das Leben – eine Provokation, die nur eine harte Antwort Washingtons nach sich ziehen konnte.

Die mit dem Iran verbündeten Milizen in der Region testen aus, wie weit sie gehen können – und steigern sich dabei immer mehr: Die Hisbollah feuert Raketen auf Nordisrael ab. Jemens Houthi-Truppe gefährdet die Schifffahrt im Roten Meer – und zeigt sich von bisherigen US-Gegenschlägen nur wenig beeindruckt. Milizen im Irak und in Syrien nehmen US-Soldaten sogar direkt ins Visier. Seit dem Terrormassaker der Hamas in Israel und der folgenden israelischen Offensive im Gazastreifen haben die Verbündeten Teherans ihre Aktionen verstärkt. Sie wollen damit die Hamas unterstützen. Doch dahinter steckt auch eine längerfristige Strategie: Die USA sollen möglichst aus dem Irak und Syrien verschwinden. Das wünschen sich nicht nur die Machthaber im Iran, sondern auch andere Kräfte in der Region.

Freie Bahn im Irak und Syrien?

Zugleich versucht das Regime in Teheran, das Unschuldslamm zu spielen: Mit der Attacke auf den US-Stützpunkt in Jordanien habe man nichts zu tun, behauptet es. Mag sein, dass die selbst ernannte, iranisch gesponserte „Achse des Widerstands“ in ihrem Furor eigenmächtig über das Ziel hinausschießt. Die Fäden laufen aber in Teheran zusammen.

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