„Verdienste um die Republik“

Ehrung für Umweltschützer: „Mit Entschlossenheit für die Demokratie“

Alexander Egit in Peking. Er ist einer der Initiatoren von Greenpeace-Büros in China und in zahlreichen mittel- und osteuropäischen Ländern.
Alexander Egit in Peking. Er ist einer der Initiatoren von Greenpeace-Büros in China und in zahlreichen mittel- und osteuropäischen Ländern. Thomas Seifert
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Für „Verdienste um die Republik“ überreichte am Donnerstag Umwelt- und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler das große Ehrenzeichen an Greenpeace-Chef Alexander Egit.

Es ist das „große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich“, das am Donnerstag im Naturhistorischen Museum in Wien an den Geschäftsführer von Greenpeace Österreich, Alexander Egit überreicht worden ist. Überreicherin war Leonore Gewessler, grüne Umwelt- und Klimaministerin; sie war vor Beginn ihrer politischen Karriere Geschäftsführerin von „Global 2000“.

Die Ministerin hielt auch eine Laudatio, in der sie die Entschlossenheit und die strategische Herangehensweise von Alexander Egit herausstrich. Er habe in der Vergangenheit immer „dorthin geschaut, wo die großen Herausforderungen sind und ich bin sicher, dass er das auch in Zukunft tun wird“. Gewessler strich die Bedeutung einer aktiven und kraftvollen Zivilgesellschaft heraus, die „unerlässlich für eine gefestigte und starke Demokratie sind.“ Gerade in diesem Zusammenhang sei, insbesondere in einem Wahljahr, dieses Engagement jetzt von entscheidender Bedeutung. „Mit dieser besonderen Auszeichnung der Republik an den Geschäftsführer von Greenpeace soll auch ein Zeichen für den hohen Stellenwert von Klima-und Artenschutz gesetzt werden - und für all die Organisationen und Menschen, die sich dafür engagieren.” Und schließlich: „Eine starke Umweltbewegung wird weiter ihren unersetzlichen Beitrag leisten, dass wir die Natur in Zukunft nicht nur im Museum betrachten können.” Die Ehrung fand im Naturhistorischen Museum in Wien statt.

„Es geht nicht nur um echte Lösungen, es geht auch um die Zeit“

Alexander Egit zeigte im Zuge seiner Dankesrede die kollektiven Leistungen der Umweltbewegung in Österreich und die Bedeutung einer lebendigen Zivilgesellschaft auf: „Der Aufstieg der Umweltbewegung war eindeutig eine der bedeutendsten gesellschaftlichen Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte. Und die Vehemenz, mit der die Umweltbewegung heute bekämpft wird, zeigt, wie stark unser Einfluss ist.“ Egit warnte aber auch davor, dass uns beim Erreichen des großen gemeinsamen Ziels der Menschheitsgeneration, die zur Zeit unseren Planeten bewohnt, die Zeit davon laufe: „Viel zu lange wurde blockiert und verzögert, auf Scheinlösungen und auf Greenwashing gesetzt. Es geht jetzt nicht nur um echte Lösungen, es geht auch um die Zeit, in der wir sie umsetzen.“ Konsequenter Klima- und Artenschutz sei die entscheidende Voraussetzung für eine zukunftsfähige, sozial-ökologische Gesellschaft. „Und in diesem Jahr kommt hinzu, dass wir uns mit aller Kraft und Entschlossenheit für die Demokratie und gegen den Faschismus einsetzen müssen.“

Egit, 62, engagierte sich bereits 1984 für den Schutz der Donauauen und gegen das Kraftwerk Hainburg. Er war und ist seit Mitte der 1980er Jahre eine der zentralen Figuren in der österreichischen Umweltbewegung. Seine diesbezügliche Laufbahn begann bei Global 2000, wo er die Anfangsphase dieser Organisation zehn Jahre lang mitgestaltete. 1996 war es Egit, der den „Bundesverband erneuerbarer Energien“ initiierte, den ersten derartigen Zusammenschluss in Österreich, und damit einen wesentlichen Markstein für die Ausrichtung auf die Energiewende setzte.

1996 wechselte er auch zu Greenpeace, zunächst als umweltpolitischer Leiter, sehr bald als Geschäftsführer. In der weltweit agierenden Umweltorganisation hat er auch zahlreiche Akzente auf internationaler Ebene gesetzt – unter anderem hat er mitgearbeitet, Greenpeace-Büros in China sowie in mittel- und osteuropäischen Ländern zu etablieren, zuletzt in der Ukraine. 2018 übernahm er die Funktion des Vorstandsvorsitzenden von Greenpeace Europa.

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