Die Regierungschefin Estlands, Kaja Kallas, drängt darauf, die Ukraine rasch in die EU aufzunehmen und Europas Armeen angesichts der Bedrohung durch Russland ebenso zu stärken wie die Widerstandsfähigkeit der Demokratien.
Toompea, das heißt Domberg auf Estnisch. Dort, im Herzen der pittoresken Altstadt der Hauptstadt Tallinn, liegen die Machtzentren des Landes. In die Kanzlei der estnischen Premierministerin gelangt man durch eine unscheinbare Tür. Kaja Kallas nahm sich ausgiebig Zeit für ein Interview mit dem neuen englischsprachigen Debattenmagazin „European Voices“, das „Die Presse“ gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik und die Vereinten Nationen herausgibt und das am 15. Februar erscheint. Eine Woche davor nimmt die 46-jährige Liberale, die sowohl in der EU als auch in der Nato für höhere Weihen gehandelt wird, auf Einladung von Bundeskanzler Karl Nehammer am Wiener Opernball teil.