Oberösterreich

Großdemonstration gegen Burschenbundball in Linz

350 Personen waren für die Demo im Vorhinein angemeldet worden. Geworden sind es schließlich deutlich mehr.
350 Personen waren für die Demo im Vorhinein angemeldet worden. Geworden sind es schließlich deutlich mehr.Imago / Harald Dostal
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In Linz demonstrierten Polizei-Abgaben nach 1800 Menschen gegen den alljährlich stattfindenden Burschenbundball. Die Veranstalter von „Linz gegen Rechts“ zählten 2500 Demonstrierende.

Nach mehreren großen Kundgebungen gegen rechts in Österreich sind am Samstagabend auch in Linz zahlreiche Menschen auf die Straße gegangen. Das Bündnis „Linz gegen Rechts“ hatte dazu aufgerufen, gegen den alljährlich stattfindenden Burschenbundball zu protestieren. Laut Veranstalter sind am Samstagabend 2500 Personen zur Gegendemonstration gekommen. Die Polizei sprach von 1800 Demonstrierenden.

350 Personen waren bei der Polizei angemeldet worden. Geworden sind es schließlich deutlich mehr. Der Demozug startete um 17.30 Uhr am AEC-Platz, ging über die Nibelungenbrücke zum Linzer Hauptplatz über die Landstraße bis zur Abschlusskundgebung vor der Sperrzone beim Palais Kaufmännischer Verein. Es sei eine „angenehme, ruhige Demo“ ohne Zwischenfälle gewesen, betonte ein Sprecher der Polizei Oberösterreich.

„Für eine Welt frei von Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung“

„Gegen das rechtsextreme Vernetzungstreffen und für eine Welt frei von Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung trotzen jedes Jahr mehr Menschen der Kälte und schließen sich unserer Demonstration an. Die Zivilgesellschaft hat klar kundgetan, dass in Oberösterreich kein Platz ist für rechtsextreme Hetze und Deutschtümelei“, zeigt sich Eva Reiter, Sprecherin des Bündnisses „Linz gegen Rechts“, zufrieden.

Der Ball, zu dem unter anderem die deutschnationale Burschenschaft Arminia Czernowitz einlädt, sorgt traditionell für Kritik. SPÖ und Grüne und das Bündnis „Linz gegen Rechts“ sehen darin eines der größten Vernetzungstreffen der extremen Rechten in Europa und kritisieren zudem, dass die Veranstaltung unter dem Ehrenschutz von Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) steht.

Früher stand der Ball auch unter dem Ehrenschutz des Rektors der Linzer Johannes Kepler Universität. Das Rektorat übernimmt aber seit 2020 generell keinen Ehrenschutz mehr für Bälle - die in geheimer Abstimmung des Senats getroffene Entscheidung kann wohl in Zusammenhang mit dem Burschenbundball gesehen werden.

Neben dem oberösterreichischen Landeshauptmannstellvertreter Manfred Haimbuchner, Landesrat Günther Steinkellner und Stadtrat Michael Raml waren auch die Salzburger Landeshauptmannstellvertreterin Marlene Svazek und der Salzburger Landesrat Martin Zauner (alle FPÖ) am Ball zu Gast. (APA)

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