Letzte Generation stört Eröffnung des Bauernbundballs

Zum steirische Bauernbundball kamen 16.000 Gäste, auch Bundeskanzler Nehammer war anwesend.

Am Freitagabend ist am Gelände des Messecongress Graz inklusive Stadthalle der 73. Steirische Bauernbundball über die Bühne gegangen. Mit rund 16.000 Menschen gilt der Ball als der größte Europas, der diesmal im Zeichen des „schwarzen Goldes“, dem Kürbiskernöl, stand. Unter den Ehrengästen war erstmals auch Kanzler Karl Nehammer (ÖVP), der sich als „schlechter Tänzer“ outete.

Zu einem Zwischenfall kam es bei der Eröffnungszeremonie, während drei Aktivisten der Letzten Generation auf die Hauptbühne kletterten und Banner ausbreiteten, auf denen “Hört auf den Klimarat” stand. Das Sicherheitspersonal zerrte die Menschen anschließend von der Bühne. “Es fällt mir schwer, eine solche Feierlichkeit zu unterbrechen. Viel lieber würde ich einfach sorglos
mitfeiern. Doch mir bleibt keine Wahl, die drängende Klimakrise kann ich nicht ignorieren“, sagte einer der Aktivisten, der 31-jähriger System Engineer Robert Brauckmann laut einer Aussendung der Letzten Generation. Landwirte hätten harte Zeiten vor sich, deswegen müsse die Regierung „in die Gänge kommen“.

Nehammers Feierlaune dürfte von dem Protest nicht getrübt worden sein: „Es ist eine tolle Umgebung und man trifft nette Menschen“, sagte er zu Beginn der Veranstaltung. Ebenfalls zugegen war der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP). Nach der Ansprache von Bauernbund-Obmann Franz Titschenbacher erklärten Drexler und Nehammer im Kanon den Ball für eröffnet.

Aufgetischt und verarbeitet wurden diesmal rund 4500 Hendl, eine Tonne Schweinefleisch, 1,6 Tonnen Erdäpfel, 4.000 Paar Frankfurter, 1,2 Tonnen Rindfleisch, 350 Kilogramm Wildbret, 4000 Teller Salat, 5.000 Äpfel, 8000 Flaschen Wein, 20.000 Liter Bier und 10.000 Liter Mineralwasser - alles aus regionaler Produktion. Rund 750 Liter Kürbiskernöl wurden in die Menüpläne der Gastronomen eingebaut und landeten unter Dirndl und Lederhose in den Bäuchen der Gäste.

Als musikalische Untermalung stand heuer der Auftritt der Seer am Programm, die im Vorjahr ihren Abschied von der Bühne angekündigt hatten und 2024 ihre letzten Konzerte geben. Unter den weiteren Acts waren auch die Draufgänger und Anna-Sophie mit ihrem Hit „Cambodia“. Insgesamt wurden sieben Bühnen von rund 30 Interpretinnen und Interpreten bespielt. (red./APA)

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