Moskau

Wie ich 2010 den damals noch unbekannten Alexej Nawalny in Moskau traf

Alexej Nawalny im Februar 2010.
Alexej Nawalny im Februar 2010.Eduard Steiner
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Völlig überraschend, aber nicht ohne Hintergedanken brachten uns gemeinsame Bekannte zusammen. Ich besuchte Nawalny in seinem unscheinbaren Büro - und war verblüfft von dem, was ich erfuhr. So entstand der erste große Artikel über ihn im Westen.

Es war im Jahr 2010, Ende Februar. Ziemlich unwirtlich, wie meist zu dieser Jahreszeit in Moskau. Tiefer Schnee lag auf dem Trottoir vor dem Büro an der Ringstraße nahe dem Bahnhof Pawelezki. Die schmale Stiege hinauf war alles andere als stattlich. Und auch die Tür ohne Namensschild ließ nicht erahnen, dass dahinter jener Mann saß, der damals öffentlich noch unbekannt bei den Großen schon für Unruhe sorgte und später zu Wladimir Putins Erzfeind werden sollte – ehe ihn dieser im Gefängnis verrecken ließ.

Das Innere von Alexej Nawalnys Büro war so, wie es von außen zu erwarten war. Karg, billiges Mobiliar. Auf dem Tisch des jungen Anwalts eine Teetasse mit der vielsagenden Aufschrift „Russisches Leben“. Daneben ein Berg von Briefen.

Wir begrüßten uns freundlich, ein wenig fremdelten wir kurz, schließlich wussten wir kaum etwas voneinander.

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