Klima: Wandel

Weißer Wasserstoff, Europas unverhoffter Schatz

In China läuft sogar der U-Bahnbau auf Wasserstoffbasis. Dieses Gefährt kann nach 30 Minuten Laden 32 Stunden unterwegs sein.
In China läuft sogar der U-Bahnbau auf Wasserstoffbasis. Dieses Gefährt kann nach 30 Minuten Laden 32 Stunden unterwegs sein. Yang Dong/ Getty Images
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Sie suchten nach Öl und Gas und fanden vielleicht den Schlüssel zur Energiewende: große Mengen an weißem Wasserstoff – und das mitten in Europa.

An schlechte Nachrichten haben wir uns gewöhnt. Da erschreckt es nicht sonderlich, wenn die Boston Consulting Group eine Warnung ausschickt, wonach die notwendigen Materialien für die Energiewende schon in den kommenden sechs Jahren knapp werden könnten. Mindestens 13 Schlüsselmaterialien für die Herstellung von Windturbinen – darunter Carbonfaser, Kupfer und Neodym – könnten demnach bis 2030 in großem Stil fehlen. Das bremst den Ausbau der erneuerbaren Energieträger und lähmt damit auch die Herstellung von grünem Wasserstoff, der bekanntlich als die große Hoffnung für eine klimafreundliche Luft- und Schifffahrt sowie saubere Stahl- und Chemiefabriken gilt.

Umso erfreulicher, dass es ab und an auch gute Neuigkeiten in die Schlagzeilen schaffen. In der vergangenen Woche war das zum Beispiel der Fall. Da gaben französische Forscher im Fachmagazin „Science“ einen ungewöhnlichen Fund bekannt, den sie unterhalb eines Bergwerks in Albanien getätigt haben. „Das Blubbern ist wirklich intensiv. Es hört sich an wie in einem Jacuzzi“, erzählt Laurent Truche von der Universität Grenoble Alpes, um zu veranschaulichen, wie viel Gas in der alten Chrom-Erzmine bei Bulqizë durch ein unterirdisches Wasserreservoir an die Oberfläche aufsteigt. Sechs Jahre lang haben die Wissenschaftler die entweichenden Mengen gemessen. Das Spannende daran: Es handelt sich nicht etwa um fossiles Erdgas, sondern um natürlichen Wasserstoff. Bis zu 50.000 Tonnen sogenannter „weißer“ Wasserstoff könnten hier unter der Erde gebunkert sein, schätzt das Forscherteam.

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