Die Superband Boy­­genius ist an ungezwungener Coolness nicht zu überbieten. Sie machen rührenden Rock. 
Pop

30 Jahre nach den Spice Girls sind Girl Bands zurück

Die Spice Girls wurden trotz ihres Erfolgs oft belächelt. Ihre musikalischen Nachfolgerinnen sind Bands wie boygenius, The Last Dinner Party und Haim und die geben jetzt den Ton an.

Man schrieb das Jahr 1996, und in einem Gedränge von selbstgefälligen Brit-Pop-Acts sprengten die Spice Girls wie farbenfrohe Knallbonbons die eintönige Party. Zwar hatte es rein weibliche Musikgruppen schon in den Sechzigern gegeben, wie The Supremes oder The Shangri Las, und später in den Achtzigern folgten ein paar wenige erfolgreiche Ausreißer wie The Gogos, The Bangles oder The Runaways. Aber erst die Spice Girls, deren Publikum sich auch vermehrt aus jungen Frauen zusammensetzte, machten das Konzept „Girlband“ breitenwirksam. Niemand kam am Glitzer und den Girl-Power-Botschaften der fünf Britinnen vorbei.

Elfengleich und in pompöser Kostümierung mischt The Last Dinner Party die britische Musikszene auf. 
Elfengleich und in pompöser Kostümierung mischt The Last Dinner Party die britische Musikszene auf. beigestellt

In mancher Hinsicht ebneten sie den Weg für Nachfolgerinnen wie Atomic Kitten, Sugarbabes, TLC, Destiny’s Child, Pussycat Dolls oder den All Saints. Kommerzieller Erfolg bedeutete aber gerade damals nicht gleich kritischen Beifall, denn ernst genommen wurden diese Bands viel zu lange nicht. Selbst als Vorreiterinnen mussten sie sich zum Prädikat „Girlband“ in irgendeiner Form verhalten, ihre „Girliness“ performen, sich ins Popkorsett zwängen und öffentlich gegeneinander ausspielen oder miteinander vergleichen lassen. Denn Girlband war nicht gleich Band. Eine neue Generation an rein weiblichen Formationen hat jetzt endlich das Momentum, mit diesem Umstand aufzuräumen.

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