In „Einige Herren sagten etwas dazu“ erzählt Nicole Seifert fesselnd und sarkastisch die Geschichte der Autorinnen, die an den berühmten Literaturtreffen teilnahmen – und vom männlichen Blick auf sie.
Das erste Mal bei der Gruppe 47, diesem erlesenen Literaturzirkel der deutschen Nachkriegszeit: Ruth Rehmann hat sich das anders vorgestellt. Die Männer bechern abends unter Hirschgeweihen und reden, sich duzend, über Steuer, Autos, Essen und Politik. Günter Eich sieht aus wie ein Beamter, Heinrich Böll könnte man für den Hausmeister halten. Und als sie von einem gefragt wird, ob sie auch lesen wird, und sich unsicher gibt, kriegt sie zu hören: „Besser nicht, es sind sowieso immer zu viele“. Sie liest dann doch. Auf dem Weg zum Podium hörte sie einen Mann seinem Nachbarn zuraunen: „Die Dame ist fürs Feuer.“