Waffenarsenal

Putin nimmt an Testflug in Überschall-Bomber teil

Ein Bild von Wladimir Putin am Donnerstag - allerdings nicht im Flugzeug, sondern am Steuer eines Lkw in einer Servicestation der Autobahn M12.
Ein Bild von Wladimir Putin am Donnerstag - allerdings nicht im Flugzeug, sondern am Steuer eines Lkw in einer Servicestation der Autobahn M12.Imago / Sergei Bobylev
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Der russische Präsident pflegt gerne sein Image des starken Mannes - besonders angesichts der anstehenden Präsidentenwahl Mitte März.

Russlands Präsident Wladimir Putin ist beim Flug eines strategischen Überschall-Bombers offiziellen Angaben nach im Cockpit gesessen. Der Flug mit der Tupolew Tu-160M (Nato-Code: „Blackjack“) vom Militärflugplatz in Kasan dauerte nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax etwa 30 Minuten. Die Entscheidung, zu fliegen, habe Putin am Vortag bei einem Besuch des Flugzeugwerks getroffen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Die Route wollte er im Vorfeld nicht verraten. Dies sei ein Militärgeheimnis.

Am Mittwoch hatte sich Putin den Tupolew-Bomber in der Fabrikhalle in Kasan angeschaut und sich dabei auch in die Kabine gesetzt. Der Kremlchef selbst schätzte den Bomber nach seinem Testflug anschließend als hochmodern und zuverlässig ein. „Wir erhalten neue Technik, Super-Technik“, sagte Putin. Der Bomber solle von den Streitkräften übernommen werden, ordnete er an.

Tu-160 Blackjack über Moskau
Tu-160 Blackjack über Moskaurussianplanes.net/Konstantin Tyurpeko

Ein Besuch an der Front steht noch aus

Mit dem Flug dürfte sich Putin vor dem Hintergrund seines andauernden Angriffskriegs in der Ukraine den Russen als starker Oberbefehlshaber präsentieren wollen. Im Gegensatz zum ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskij hat es Putin, der 300.000 Männer während einer Teilmobilmachung an die Front schickte, seit Kriegsanfang vermieden, selbst dorthin zu fahren. Das Image des starken Mannes soll ihm wohl außerdem ein Rekordergebnis bei der Präsidentenwahl Mitte März bescheren. Da will sich Putin zum fünften Mal ins Amt wählen lassen. Sein Sieg gilt als sicher - auch, weil die zugelassenen Gegenkandidaten ihn entweder unterstützen oder kein eigenes Profil haben.

Es ist nicht der erste Flug Putins in einem Militärflugzeug. Das erste Mal saß er im März 2000 als Co-Pilot in einem Jagdflugzeug vom Typ Su-27. Auch damals präsentierte er sich - kurz vor seiner ersten Präsidentenwahl - als harter Kerl vor dem Hintergrund des laufenden zweiten Tschetschenien-Krieges. Später saß er in anderen Kampfjets, darunter auch in einer alten TU-160.

Die Tupolew TU-160M ist die modernisierte Variante des sowjetischen Überschallflugzeugs TU-160. Russland hat 2018 die Produktion des strategischen Bombers wiederaufgenommen, der sowohl konventionelle als auch atomar bestückte Marschflugkörper sowie Hyperschallraketen verschießen können soll. (APA/dpa)

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