Morgenglosse

Wer ist Jason Palmer? Der Mann, der Joe Biden schlug

Joe Biden bereitet sich schon auf seinen heuer bis dato wichtigsten Auftritt vor: die Rede zur Lage der Nation am Donnerstag.
Joe Biden bereitet sich schon auf seinen heuer bis dato wichtigsten Auftritt vor: die Rede zur Lage der Nation am Donnerstag.Reuters/Evelyn Hockstein
  • Drucken
  • Kommentieren

Trotz ihres Durchmarschs hält der Super Tuesday für die beiden Wahlsieger auch schlechte Nachrichten bereit. Der Präsident verlor gegen einen völlig Unbekannten in American Samoa. Und vielerorts hat ein Drittel der republikanischen Basis ein Problem mit Donald Trump.

Der Präsident hatte sich am Super Tuesday auf seinen Feriensitz Camp David außerhalb Washingtons zurückgezogen, um sich auf seine Rede zur Lage der Nation am Donnerstag im Kongress vorzubereiten. Ein Stargast, den er zu seinem wichtigsten Auftritt in diesem Jahr vor einem Millionenpublikum eingeladen hat, hat ihm allerdings abgesagt: Julia Nawalnaja.

Während Joe Biden die Ergebnisse des Wahlabends bei den Primaries verfolgte, fragte sich die Nation: Wer zum Kuckuck ist Jason Palmer? Der 52-jährige Unternehmer aus Baltimore im Bundesstaat Maryland an der Ostküste hatte den Präsidenten bei der Vorwahl im Überseegebiet American Samoa, einem Militärstützpunkt im Pazifik mit 50.000 Einwohnern, besiegt – mit 51 zu 40 Stimmen. Palmer hatte eine halbe Million Dollar in seine Kampagne investiert, und das reichte für einen symbolischen Sieg gegen einen Mann, den selbst zwei Drittel der Demokraten nicht mehr im Weißen Haus sehen wollen.

Die Biden-Koalition löst sich auf

Vor vier Jahren hatte dort Michael Bloomberg, der Milliardär und Ex-Bürgermeister von New York, gegen Biden gewonnen. Dass in Minnesota 20 Prozent der demokratischen Wähler Biden wegen seiner Nahost-Politik mit einem Protestvotum bedacht haben, sollte ihm eine Woche nach der Premiere des Boykotts in Michigan zu denken geben. Zuletzt hatte er den Druck gegen Israel im Krieg im Gazastreifen verschärft. Doch es laufen ihm nicht nur Arabischstämmige und Afroamerikaner davon, sondern – wie in Kalifornien – auch Latinos. Die demokratische Koalition von 2020 beginnt sich aufzulösen.

Doch auch Donald Trump hatte am Wahlabend seinen Jason Palmer – namens Nikki Haley. Die frühere UN-Botschafterin und Gouverneurin bezwang ihren Ex-Boss ganz knapp im Neuengland-Staat Vermont. In eher liberal geprägten Bundesstaaten wie Virginia oder Massachusetts signalisiert rund ein Drittel der republikanischen Wähler ihre Abneigung gegen Trump und seine Politik. Nach Umfragen erklärten 30 bis 40 Prozent der republikanischen Basis, sie würden im Fall einer Verurteilung Trumps nicht für den Ex-Präsidenten stimmen – ein Alarmzeichen für die Wahl im November, bei der es auf jede Stimme ankommt.

Trumps Finanzproblem: Das Buhlen um Musk

Dass es auch für Trump nicht ganz rund läuft, beweist zudem die Tatsache, dass er dringend nach Wahlkampfsponsoren sucht. Neulich buhlte er in seiner Winterresidenz Mar-a-Lago in Florida um die Unterstützung von Elon Musk, dem Maverick des Silicon Valley. Immerhin muss er demnächst rund 530 Millionen Dollar an Geldstrafen zahlen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.