Sicherheitspolitik

Schweden wird Nato-Mitglied: Bündnis-Partner beginnen Manöver „Nordic Response“

Gemeinsame Militärübung Schwedens und der USA
Gemeinsame Militärübung Schwedens und der USA Reuters / Fredrik Sandberg/tt
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Ministerpräsident Ulf Kristersson und Außenminister Tobias Billström reisen heute nach Washington. Soldaten mehrerer Nato-Staaten trainieren seit Mitternacht mit einer Großübung im Norden Europas die Abwehr eines Angriffs auf das Bündnisgebiet.

 Schweden soll am Donnerstag offiziell 32. Mitglied der Nato werden. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird im Verteidigungsbündnis damit gerechnet, dass das Aufnahmeverfahren für das skandinavische Land während eines Besuchs des schwedischen Ministerpräsidenten Ulf Kristersson und des Außenministers Tobias Billström in Washington abgeschlossen werden kann.

Zu den noch ausstehenden Schritten für den schwedischen Nato-Beitritt gehört, dass die Beitrittsurkunde im US-Außenministerium hinterlegt wird. Dieses ist die sogenannte Verwahrstelle des Gründungsvertrags der Nato und für die Registrierung von Dokumenten zum sogenannten Nordatlantikvertrag zuständig.

Die schwedische Regierung bestätigte am Mittwoch, dass Kristersson und Billström an diesem Donnerstag in Washington sein werden. Zum möglichen Abschluss des Beitrittsverfahrens wollte sie sich zunächst allerdings nicht äußern. Als ein Grund galt in Bündniskreisen, dass auch das Dokument, dass die Zustimmung Ungarns dokumentiert, noch offiziell hinterlegt werden muss. Ungarns Staatspräsident Tamas Sulyok hatte es erst am Dienstag unterzeichnet. Zuvor war der notwendige Parlamentsbeschluss dafür lange herausgezögert worden.

Die Zustimmung erfolgte schließlich erst nach einem Besuch Kristerssons bei Ungarns Regierungschef Viktor Orban. Bei diesem wurden mehrere Vereinbarungen zur Rüstungszusammenarbeit verkündet. Unter anderem kauft Ungarn vier neue Kampfjets vom Typ Jas 39 Gripen aus Schweden.

Nato-Partner beginnen Manöver „Nordic Response“

Soldaten mehrerer Nato-Staaten trainieren seit Mitternacht mit einer Großübung im Norden Europas die Abwehr eines Angriffs auf das Bündnisgebiet. An dem Manöver „Nordic Response 2024“ nehmen nach norwegischen Militärangaben etwa 20.000 Soldaten aus 13 verbündeten Nationen teil. Darunter sind auch Finnland und Schweden, die sich nach dem russischen Angriff auf die Ukraine für einen Beitritt zum Bündnis entschlossen haben.

Die Nato-Staaten fahren ein breites Spektrum von Waffensystemen auf, darunter 100 Flugzeuge sowie Kräfte der Seestreitkräfte mit Fregatten und U-Booten. Die deutsche Bundeswehr beteiligt sich mit 1.500 Soldaten, darunter 700 Gebirtsjägern. Sie sollten am Donnerstag vom Raum Alta aus südlich gelegene Gebiete, die in diesem Szenario bereits von einem Gegner besetzt wurden, mit einem Gegenangriff einnehmen. Zum Start des aktiven Teils des Manövers reiste auch der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) nach Alta. Er hatte am Vortag eine Station des norwegischen Militärs an der Grenze zu Russland besucht und dabei ein verstärktes Engagement der Bundeswehr im hohen Norden angeboten, auch wenn die Welt derzeit vor allem auf die Ukraine und den Nahen Osten schaue. (APA/dpa)

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