Kommentar

Das Lorenz-Böhler-Fiasko

Das Traumazentrum Wien-Brigittenau muss geschlossen und saniert werden.
Das Traumazentrum Wien-Brigittenau muss geschlossen und saniert werden.APA / Helmut Fohringer
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Mit ihrer katastrophalen Kommunikation rund um das ehemalige Unfallkrankenhaus Lorenz Böhler hat die AUVA ihr Ansehen stark beschädigt.

Niemand würde darauf bestehen, dass in einem Krankenhaus, das den Brandschutzvorgaben nicht mehr entspricht, Operationen durchgeführt werden. Alle Beteiligten hätten Verständnis dafür, die Patienten und das Personal während der notwendigen Sanierungsarbeiten in einem anderen Spital unterzubringen. Eine Aufgabe, die man eigentlich nicht vermasseln kann. Die Generaldirektion der AUVA (Allgemeine Unfallversicherungsanstalt) hat es dennoch geschafft.

Mit einer misslungenen Kommunikation, die ihresgleichen sucht. Weder das Personal noch die Patienten wurden angemessen über die Pläne der Umsiedlung des Traumazentrums Wien-Brigittenau (ehemals: Lorenz-Böhler-Spital) informiert. Auch Medienanfragen wurden spät oder gar nicht beantwortet.

Mit der Folge, dass die AUVA ihre Glaubwürdigkeit nachhaltig beschädigt hat. Was noch schlimmer ist: Die Verantwortlichen scheinen nichts daraus gelernt zu haben. Wie sonst ist die Aussage von Generaldirektor Alexander Bernart im ORF zu bewerten? Bei der Kommunikation sei „nicht alles optimal“ gelaufen, aber jeder werde verstehen, dass sie angesichts der Umstände „auch nicht optimal hätte laufen können“. Nein, das versteht niemand. Was aber sehr wohl jeder versteht: Mit dieser Einstellung kann überhaupt nichts optimal laufen.

E-Mails an: koeksal.baltaci@diepresse.com

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