Leitartikel

Klimaschutz ist kein Win-win-Modell – aber alternativlos

In diesem katalonischen Wasserreservoir wird so bald niemand mehr Boot fahren können.
In diesem katalonischen Wasserreservoir wird so bald niemand mehr Boot fahren können.Imago / Davide Bonaldo
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Es war ein schwerer Fehler, die grüne Wende als preiswerten Selbstläufer zu verkaufen. Es wäre ein noch schwererer Fehler, sie nun abzubrechen.

Wer dieser Tage die Nachrichten verfolgt, kann leicht den Eindruck gewinnen, Europa erwache aus einem grün­alternativen Fiebertraum. „Weg mit dem Grünen Deal“, schrieb beispielsweise neulich der polnische EU-Landwirtschaftskommissar, Janusz Wojciechowski, dem Vorsitzenden des Agrarausschusses im Europaparlament, dem deutschen Christdemokraten Norbert Lins. Von Madrid bis Warschau protestieren Landwirte gegen ihre Erwerbsbedingungen, die sich wegen des Grünen Deals und seiner neuen umweltpolitischen Vorgaben bis zur Bedrohung ihrer Existenz verschlechtert hätten. Die Umfragewerte der noch vor fünf Jahren bei den Europawahlen triumphierenden Grünen brechen in ganz Europa ein. Der neue Bericht der EU-Umweltagentur, in dem vor katastrophalen Folgen des Klimawandels für Europa gewarnt wird, ficht diesen Zeitgeist nicht an. Am Dienstag wird die Europäische Kommission, die sich vor fünf Jahren erst besagten Grünen Deal an die Fahnen geheftet hat, mehrere Klimaauflagen für Europas Landwirte beseitigen.

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