Klimawandel

Abholzung im Amazonas-Gebiet geht zurück, dafür wird mehr in der Savanne geschlägert

Archivbild: Rauch von illegalen Feuern, die von Bauern angezündet wurden, steigt in Manaquiri, im brasilianischen Bundesstaat Amazonas, am 6. September 2023 auf.
Archivbild: Rauch von illegalen Feuern, die von Bauern angezündet wurden, steigt in Manaquiri, im brasilianischen Bundesstaat Amazonas, am 6. September 2023 auf.APA / AFP / Michael Dantas
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Es wird zwar weniger abgeholzt, aber täglich werden immer noch fast 327 Fußballfelder geschlägert. Und der WWF warnt: Die Waldzerstörung im Savannengebiet Cerrado steigt.

Die Abholzung im brasilianischen Amazonas-Regenwald ist einem Bericht zufolge in den ersten beiden Monaten des Jahres auf dem niedrigsten Stand seit 2018 in diesem Zeitraum gewesen. Im Jänner und Februar seien 196 Quadratkilometer des Amazonas abgeholzt worden und damit 63 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum im Vorjahr, teilte die Umweltschutzgruppe Imazon am Montag mit.

Die Fläche entspreche immer noch fast 327 Fußballfeldern pro Tag. „Die Daten zeigen, dass wir noch vor einer großen Herausforderung stehen“, sagte die Imazon-Forscherin Larissa Amorim.

Die Regierung des brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva war mit dem Versprechen angetreten, die Abholzung zu bekämpfen. Unter Lulas Vorgänger Jair Bolsonaro war die Abholzung im Vergleich zum Durchschnitt des vorherigen Jahrzehnts um 75 Prozent gestiegen.

WWF warnt: Mehr Abholzung in der Savanne

Während sich die Entwicklung im Amazonas positiv zeigte, verwies die Umweltorganisation WWF Österreich auf die starke Waldzerstörung im brasilianischen Cerrado, die im Februar stark angestiegen ist. Darauf weisen aktuelle Daten des Nationalen Weltrauminstituts (INPE) hin, die bei den Entwaldungswarnungen eine Zunahme von 19 Prozent im Vergleich zum Februar des vergangenen Jahres verzeichnen, so der WWF. Für den Zeitraum von August 2023 bis Februar 2024 weist das Überwachungssystem des INPE damit einen Waldverlust von 3798 Quadratkilometern aus. Das entspricht der neunfachen Fläche Wiens und markiert eine Zunahme von 63 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Als Cerrado bezeichnet man die Feuchtsavannen im Inland Südost-Brasiliens.

„Die neuen Zahlen schreiben einen Trend fort, der im letzten Jahr einsetzte: Während die Schutzbemühungen im Amazonas greifen, wüten die Kettensägen jetzt umso schlimmer im Cerrado. Die Zerstörung wandert vom wichtigsten Regenwald des Planeten zur artenreichsten Savanne“, warnte Julia Haslinger, Expertin für nachhaltige Ernährung beim WWF Österreich. Jährlich werden etwa 100.000 Hektar des Cerrado zerstört, um Soja für die Tierfütterung anzubauen. Rund 16 Prozent des nach Europa importierten Sojas stammt heute aus dem Cerrado, machte der WWF aufmerksam. (APA/AFP/Red.)

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