Luftfahrt

AUA: Lohnverhandlungen abgebrochen – Streiks in der Karwoche drohen

Bei der AUA könnten schon demnächst wieder hunderte Flüge ausfallen.
Bei der AUA könnten schon demnächst wieder hunderte Flüge ausfallen. APA / APA / Robert Jaeger
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Am Donnerstagabend sind die Kollektivvertragsverhandlungen mit dem fliegenden Personal bei der AUA ohne Ergebnis abgebrochen worden. Nun drohen neuerlich Betriebsversammlungen und Streiks – rund um das wichtige Osterwochenende.

Auch in der 16. Verhandlungsrunde gab es keine Einigung. Am Donnerstagabend wurden die Lohnverhandlungen bei der AUA laut Aussagen des Unternehmens vom Betriebsrat abgebrochen. Arbeitskampfmaßnahmen – also Betriebsversammlungen und Streiks – sollen nun folgen.

Bei der zur Lufthansa gehörenden Fluglinie ist man über die harte Haltung von Gewerkschaft und Belegschaftsvertretern erstaunt, schließlich sei das Angebot bereits sehr hoch. So wollte das Management zwar einen längeren Abschluss bis Ende 2025 – also 22 Monate – hätte dafür aber auch hohe Steigerungen geboten. So würde das Gesamtpaket für Cockpit und Kabine bis zu 18 Prozent mehr Gehalt bringen, bei Co-Piloten läge die Steigerung demnach sogar bei bis zu 28 Prozent.

Gewerkschaft: Angebot wurde „schöngerechnet“

Konkret sollen alle fliegenden Berufsgruppen für 2024 ein Plus von 7,8 Prozent erhalten, was einem Reallohnzuwachs von einem Prozent entspräche. Zudem solle auch die Erfolgsbeteiligung auf bis zu zwei Monatsgehälter angehoben werden und es für Co-Piloten eine zusätzliche Gehaltsanhebung um zehn Prozent geben. Für 2025 sollen die Gehälter dann um 3,3 Prozent erhöht werden.

Von der Gewerkschaft heißt es auf Anfrage der „Presse“ dazu, dass das Unternehmen das Angebot bei den veröffentlichten Zahlen „schöngerechnet“ habe. Es seien auch Lohnerhöhungen dabei eingerechnet worden, die eigentlich noch aus dem Vorjahr stammen würden. Trotz des jüngsten Rekordergebnisses der AUA würde den Mitarbeitern unter dem Strich lediglich eine Inflationsabgeltung angeboten werden. „Das zwingt uns in den Arbeitskampf“, so Daniel Liebhart von der zuständigen Gewerkschaft Vida. Wenn es ein „ernsthaftes Angebot“ gäbe, wäre man bereit weiterzuverhandeln. Ansonsten würden Streiks folgen.

Die Arbeitnehmervertreter nannten in der Vergangenheit öffentlich keine konkreten Forderungen. Allerdings wollen sie einen Abschluss für zehn Monate (der bisherige Kollektivvertragszeitraum lief Anfang März ab). Laut Unternehmen belaufen sich die Forderungen der Belegschaft auf eine umgerechnete Kostensteigerung von 40 Prozent.

In den vergangenen zwei Wochen führten Betriebsversammlungen und Warnstreiks bereits zu hunderten Flugausfällen und haben dem Unternehmen laut eigenen Angaben bisher neun Millionen Euro gekostet.

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