Nach Bürgermeister-Stichwahl

Designierter Salzburger Bürgermeister: „SPÖ soll nicht weiter nach links rücken“

Babler war zum Feiern nach Salzburg gereist.
Babler war zum Feiern nach Salzburg gereist.APA, Barbara Gindl
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Nach dem Sieg in der Stadt Salzburg spricht Auinger darüber, was das Ergebnis für die Bundespolitik bedeutet und warum Parteichef Babler pointiert sein muss.

Nachdem am gestrigen Sonntag bei der Bürgermeister-Stichwahl in der Stadt Salzburg der SPÖ-Kandidat Bernhard Auinger gegen Kay-Michael Dankl (KPÖ) gewonnen hatte, war SPÖ-Parteichef Andreas Babler angereist, um den roten Wahlsieg gemeinsam zu feiern. Das ist nicht ganz uninteressant, weil Auinger sich im Rennen um den SPÖ-Vorsitz explizit für Bablers Konkurrenten Hans Peter Doskozil ausgesprochen hatte.

„Wir haben uns alle gefreut, dass er nach Salzburg gekommen ist“, sagte Auinger dann am Montag im „Ö1-Morgenjournal“. Man habe ja nicht nur in der Stadt Salzburg gesiegt, sondern auch vier Bürgermeister dazugewonnen. Das sei in Summe ein wunderschöner Tag für die Sozialdemokratie gewesen. 

Den Erfolg beansprucht Auinger allerdings schon für sich und sein Team. Man habe seit Jänner wahlgekämpft und auf lokale Themen gesetzt, die im Bund in Wahrheit keine Rolle spielen, sagte er.

Wie aber soll die SPÖ auch im Bund noch aufholen und den Abstand zur in allen Umfragen deutlich führenden FPÖ verringern? „Ehrliche Sachpolitik und Fairness wird vom Wähler belohnt“, sagte Auinger. Das Ergebnis in Salzburg zeige, dass die SPÖ neben einer starken linken Partei, wie in Salzburg der KPÖ, bestehen kann. Man dürfe nicht den Fehler machen, noch weiter nach links zu rücken. „Die SPÖ muss ein Angebot für die breite Bevölkerung haben, dann ist sie auch wieder erfolgreich.“ Auch die Wahlbeteiligung lässt sich laut Auinger wieder steigern, wenn die Parteien untereinander gut miteinander umgehen: „Wenn wir die Menschen wieder an die Urne bringen wollen, gehört ein wertschätzender Umgang – hart in der Sache aber schon miteinander – dazu. Hinter jeder Funktion steht ein Mensch.“

Dass Babler manchmal rhetorisch über das Ziel hinausschieße, wollte der designierte Salzburger Bürgermeister so aber nicht sagen. Der Bundesparteichef sei relativ neu und müsse sich positionieren, insofern sei eine pointiertere Formulierung für ihn durchaus notwendig.

Angesprochen, ob er sich als Salzburger Messias sehe, erklärte Auinger, er sehe sich als Teamplayer, es gehe ihm nicht um die Funktion an sich, sondern um die Sache in der Politik. Hintergrund der Frage waren zwei „Presse“-Interviews. Nationalratspräsidentin Doris Bures hatte über Parteichef Babler gesagt: „Er ist schon einer, der in der Lage ist zu sehen, was die Menschen belastet und wo ihre Probleme sind – von der Teuerung bis zur Situation auf dem Arbeitsmarkt. Wir haben aber bei der ÖVP gesehen, dass es kein gutes Rezept ist, einem falschen Messias nachzulaufen.“ Darauf hatte Babler repliziert und gesagt: „Ich bin der Gegenentwurf zu einem Messias.“

Und wie sollte sich die BUndes-SPÖ gegenüber der FPÖ positionieren? Wenn man sich manche Aussagen der Bundes-FPÖ anschaue, seien schon rote Linien für die Sozialdemokratie überschritten, sagte Auinger. In der Stadt Salzburg sei die FPÖ eigentlich immer eher eine konstruktive Partei gewesen. (eho)

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