Designerwechsel

Alessandro Michele ist neuer Kreativdirektor von Valentino

Im Herbst wird Alessandro Michele seine erste Valentino-Kollektion vorführen.
Im Herbst wird Alessandro Michele seine erste Valentino-Kollektion vorführen. IMAGO/Marilla Sicilia
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14 Monate wurde über Alessandro Micheles nächsten Schritt nach dem Abschied von Gucci spekuliert. Nun tritt er die Nachfolge von Pieropaolo Piccioli bei Valentino an, an dem Gucci-Mutterkonzern Kering ebenfalls beteiligt ist.

Es ist offiziell: Nach den zuletzt aufgekommenen Spekulationen innerhalb der Branche wurde Alessandro Michele zum Kreativdirektor von Valentino ernannt. Er folgt auf Pierpaolo Piccioli, der die Marke nach einem Vierteljahrhundert erst vergangenen Freitag verlassen hat. Seit 2016 war Piccioli alleiniger Kreativchef des Maisons, für das er zuvor mit Maria Grazia Chiuri (jetzt Dior) die Kollektionen entworfen hatte.

Alessandro Michele hat im November 2022 das Hause Gucci verlassen, auch damals gingen der offiziellen Verkündung einige Gerüchte voraus. Schon am Dienstag, den 2. April, soll er seinen neuen Job antreten, die erste Kollektion wird die Frühjahr/Sommer-Kollektion 2025, heißt es in einer Mitteilung. Voraussichtlich wird sie im September in Paris vorgestellt.

Letztes Jahr schon wurde bekannt gegeben, dass der Kering-Konzern (zu dem auch Gucci gehört) von dem in Katar beheimateten Investmentfonds Mayhoola einen 30-Prozent-Anteil an Valentino erworben hatte. Sollte dieser Anteil noch ausgebaut werden, könnte Valentino als vollwertiger Teil des Kering-Konzerns sogar Gucci-Schwestermarke werden.

Erstmalig wird Michele für Valentino auch Haute-Couture-Kollektionen entwerfen. Seine Neuinterpretation von Couture und der ästhetischen DNA Valentinos werden schon jetzt mit Spannung erwartet. „Es ist eine unglaubliche Ehre“, wird Michele in einer Aussendung zitiert, er werde schon bald aus einem der wohl schönsten Büros des Modebranche arbeiten: dem Atelier von Valentino im Palazzo Mignanelli, nahe der Spanischen Treppe. 

Picciolis Abschied in Schwarz

Zwei Jahrzehnte bereicherte er das Modehaus Gucci, 2015 wurde er dort zum Chefdesigner ernannt (zuvor war er in Rom bei Fendi zuständig für Accessoires, Alessandro Michele lebt außerdem in der Ewigen Stadt). Seine Kollektionen gelten als bahnbrechend, die schrullige und androgyne Ästhetik als diametraler Gegensatz zur Mode seiner Vorgängerin Frida Giannini. Seine schrägen Entwürfe haben den modischen Zeitgeist der letzten Jahre maßgeblich mitgestaltet, der Marke selbst zu einem jüngeren Publikum verholfen.

Piccioli zeigte seine letzte Kollektion für Valentino kürzlich in Paris. Ganz in Schwarz gehalten kann sie rückblickend als Abgesang auf die Marke gelesen werden. Die Herrenmode- und Couture-Wochen im Juni wird Valentino dieses Jahr aussetzen, wie bereits vor Bekanntgabe des neuen Designers mitgeteilt wurde. (evdin)

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