Edelmetalle

Der Goldpreis erklimmt jeden Tag einen neuen Rekord. Und der Silberpreis zieht mit.

Die Nachfrage nach Gold bleibt hoch.
Die Nachfrage nach Gold bleibt hoch.Imago
  • Drucken

Der Preis für Gold erzielte bereits den vierten Handelstag in Folge einen neuen Höchststand. Händler führen mehrere Gründe dafür an. Eindeutiger ist der Grund beim Silberpreis.

Der Goldpreis hat seine Rekordjagd mit der Aussicht auf sinkende Zinsen fortgesetzt. In der Nacht zum Mittwoch stieg der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) in London bis auf 2.288 US-Dollar (2.129 Euro). Damit hat die Notierung bereits den vierten Handelstag in Folge einen neuen Rekordstand erreicht.

Im europäischen Vormittagshandel fiel der Goldpreis etwas vom Rekordhoch zurück. Das Edelmetall wurde zuletzt zu 2.270 Dollar je Unze gehandelt. Weiterhin sind Spekulationen über mögliche Leitzinssenkungen ein wichtiger Preistreiber. In der Eurozone hatten Inflationsdaten die Erwartungen geschürt, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ab Juni mit Zinssenkungen beginnen könnte.

Am Markt wurde zudem auf die jüngsten Entwicklungen in Nahost verwiesen. Nach einem Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus hatte sich die geopolitische Lage in der Region verschärft. Das löste eine stärkere Nachfrage nach als sicher geltenden Anlagen wie Gold aus.

Die Commerzbank weist allerdings darauf hin, dass es ein klarer Auslöser für die Preisbewegung auch dieses Mal nicht auszumachen sei. „Keine Erklärung erscheint wirklich überzeugend. Damit setzt sich das Muster des letzten Monats im Grunde fort. Denn mit einer wesentlichen Veränderung der US-Zinserwartungen, die normalerweise der wichtigste Treiber von Gold sind, lässt sich der Anstieg im März - immerhin der stärkste in einem Monat seit gut dreieinhalb Jahren - nicht hinreichend erklären.“ Denn es sei ja keinesfalls sicher, dass die US-Notenbank bereits, wie bislang gedacht, im Juni beginne, ihre Zinsen zu senken.

Starke Dynamik bei Silber

Die Commerzbank hat Zweifel daran, dass die US-Notenbank einen ausgeprägten Lockerungszyklus einleiten wird. Wir „sehen das weitere Aufwärtspotenzial bei Gold daher mittelfristig als begrenzt an. Das muss aber nicht heißen, dass das Edelmetall nochmals einen neuen Rekordwert erreichen kann, sobald die Zinssenkungen beginnen, da zumindest am Anfang das Ausmaß der Senkungen noch unklar sein wird.“

Nicht nur der Goldpreis steigt, auch der Silberpreis zieht kräftig an. Am Mittwoch kletterte er auf 26,5567 Dollar je Unze – der höchste Wert seit März 2022. Schon am Mittwoch hatte er um vier Prozent zugelegt. Im Gegensatz zu Gold scheinen bei Silber die ETF-Anleger zurückzukehren, schreibt die Commerzbank. „Diese kauften laut Daten von Bloomberg in den letzten drei Wochen knapp 1.200 Tonnen Silber, womit die Silber-ETF-Bestände seit Jahresbeginn um 570 Tonnen gestiegen sind. Dies könnte damit erklärt werden, dass Anleger Silber als preisgünstigere Alternative zu Gold ansehen, das inzwischen bereits sehr teuer geworden ist. Silber sei noch immer günstig bewertet. (APA/dpa-AFX/est)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.