Die Sprachartistin Yasmo versuchte sich im Theater Rabenhof an einer Umschreibung von „Häuptling Abendwind“. Die Darstellenden führten die Kannibalen-Operette als eine echte Hetz auf.
Für sein letztes Stück hat Johann Nepomuk Nestroy 1862 eine Operette von Jacques Offenbach ordentlich ausgeschlachtet. „Vent du soir ou l’horrible festin“ wurde als „Häuptling Abendwind oder Das gräuliche Festmahl“ verwienert. Nestroy war damals in der Titelrolle zu sehen. Seither haben einige Nachgeborene diese Operette in einem Akt, die Europas damals noch festen Glauben an Fortschritt und Imperialismus erstaunlich früh der Lächerlichkeit preisgegeben hatte, mehrfach kannibalisiert; Oskar Pastior versuchte sich an diesem Stoff, Libuše Moníková, Helmut Eisendle, Elfriede Jelinek. Am Mittwoch kam im Theater Rabenhof eine weitere Version dazu: „Nestroy goes feminism“, wurde versprochen.