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Fungiert Ex-Kanzler Kurz als Direktor eines Staatskonzerns in Abu Dhabi?

Ex-Kanzler Sebastian Kurz
Ex-Kanzler Sebastian Kurz(c) AFP / Alex Halada
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Seit April 2022 soll Ex-Kanzler Sebastian Kurz als Direktor der Europa-Tochter von Masdar tätig sein - ein staatliches Unternehmen des Emirats Abu Dhabi.

Geht es nach der Webseite von Masdar handelt es sich bei dem staatlichen Unternehmen des Emirats Abu Dhabi, um einen „der weltgrößten Investoren im Bereich Erneuerbare Energien“. In mehr als 40 Staaten will der Staatskonzern vertreten sein, rund 260 Millionen Euro sollen seine Beteiligungen wert sein. So weit, so öffentlich bekannt. Bisher unbekannt war indes, dass Österreichs früherer Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) auch Teil des Unternehmens sein soll.

Konkret: Einem Bericht des „Standard“ in Kooperation mit der niederländischen Investigativplattform „Follow the Money“ vom Freitag zufolge soll Kurz als Direktor der Europa-Tochter von Masdar fungieren. Ein Posten, den er laut Firmenbuch Ende April 2022 angetreten hat - ein halbes Jahr nach seinem Abtritt als Bundeskanzler.

Dass Kurz nach seinem Aus in der Politik in die Unternehmensbranche wechselte – u.a. ist er für den umstrittenen US-Investor Peter Thiel tätig bzw. führt er mit Alexander Schütz eine gemeinsame Firma – ist soweit nicht neu. Und findet sich auch auf der Webseite der Beratungsfirma von Kurz, SK Management GmbH. Nicht erwähnt ist dort allerdings seine Tätigkeit für Masdar.

Im „Standard“-Bericht wird vermutet, dass dieses Schweigen daran liegen könnte, dass das Engagement von Kurz in der Zeit seiner Kanzlerschaft fußen könnte. Tatsächlich vereinbarte die Republik im Juli 2021 mit den Vereinigten Arabischen Emiraten in Wien eine „strategische Partnerschaft“ zur „engeren Zusammenarbeit im Bereich Wasserstoff“ - ein Bereich, für den vor allem Masdar zuständig ist. Aus dem Büro von Kurz gibt es bisher keine Stellungnahme zu dem Bericht. Auch seitens Masdar liegt bis dato keine Stellungnahme vor.

Fest steht: Gegen Kurz laufen Ermittlungen. Im Februar wurde er am Wiener Landesgericht für Strafsachen nicht-rechtskräftig zu acht Monaten bedingter Haft verurteilt - wogegen er umgehend Berufung einlegte. In zwei Anklagepunkten zum Vorwurf der Falschaussage vor dem Ibiza-Untersuchungsausschuss wurde Kurz freigesprochen. (Red.)

>>> Bericht im „Standard“

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