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Spanien schafft Sondervisa für Immobilienkäufer ab

Pedro Sanchez
Pedro Sanchez(c) APA / AFP / Oscar Del Pozo
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Ministerpräsident Pedro Sanchez will Wohnraum erschwinglicher machen. Das „Goldene-Visum“-Programm, das Ausländern, die große Investitionen tätigten, ein Aufenthaltsrecht gewährt, soll abgeschafft werden.

Die spanische Regierung will nach Kritik Sondervisa für vermögende Immobilienkäufer abschaffen. Das „Goldene-Visum“-Programm solle eingestellt werden, das Ausländern, die große Investitionen in Immobilien im Land tätigten, ein Aufenthaltsrecht gewähre, sagte Ministerpräsident Pedro Sanchez am Montag. Die Abschaffung des Programms solle dazu beitragen, den Zugang zu erschwinglichem Wohnraum „zu einem Recht“ zu machen und einen Teil der Spekulationen mit Immobilien zu beenden.

Das Programm gewährt Nicht-EU-Bürgern, die mindestens 500.000 Euro in spanische Immobilien investieren - ohne eine Hypothek aufzunehmen - eine Sondergenehmigung, die es ihnen erlaubt, drei Jahre lang im Land zu leben und zu arbeiten. Die Regierung wolle auf der wöchentlichen Kabinettssitzung am Dienstag nach Prüfung eines vom Wohnungsbauministerium vorgelegten Berichts den Prozess zur Abschaffung der Regelung einleiten, ergänzte Sanchez. Seit dem Start der Sondervisa-Regelung im Jahr 2013 bis November 2022 hat Spanien nach Angaben der Regierung fast 5.000 Genehmigungen erteilt.

Chinesen führen vor den Russen

Chinesische Investoren führen einem Bericht von Transparency International zufolge die Liste an, gefolgt von Russen, die mehr als 3,4 Milliarden Euro investierten. Experten zufolge ist es unwahrscheinlich, dass sich die geplante Maßnahme auf den Immobilienmarkt auswirkt, da laut der Immobilien-Website Idealista weniger als 0,1 Prozent der 4,5 Millionen in diesem Zeitraum verkauften Wohnungen im Rahmen der Regelung erworben wurden.

Das spanische Wohnungsproblem sei nicht durch das Goldene Visum verursacht worden, sondern vielmehr durch einen Mangel an Angebot und einen Anstieg der Nachfrage, sagte Idealista-Sprecher Francisco Inareta. Die Europäische Kommission fordert seit langem die Abschaffung solcher Programme, da sie Sicherheitsrisiken anführt. Zuletzt hatte Portugal deshalb seine Sondervisa für Hauskäufer beendet. (APA/Reuters)

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