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Zahl der Studierenden an Privatunis steigt weiter an

Symbolbild: Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg
Symbolbild: Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg(c) APA / Patrick Daxenbichler
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Knapp fünf Prozent aller Studierenden sind an einer privaten Hochschule inskribiert. Letztere dürfen frei über die Höhe der Studiengebühren entscheiden. Die Folge: Sie reichen von 363 bis 14.000 Euro pro Semester.

Private Hochschulen sind in Österreich ein Nischenphänomen, das Wachstum verläuft aber vergleichsweise rasant. Der Privatuni-Gründungsboom der frühen 2000er-Jahre ist zwar abgeebbt, es kommen aber immer noch neue Standorte hinzu. Laut am Donnerstag veröffentlichten Daten der Statistik Austria gab es zuletzt (Studienjahr 2022/23) 16.000 Studierende an Privatunis, das sind knapp fünf Prozent aller Studierenden. Gegenüber dem Jahr davor ist das ein Plus von fünf Prozent.

Für einen weiteren Anstieg wird der seit diesem Studienjahr neu geschaffene Hochschultyp der Privathochschulen sorgen, im ersten Jahr wurden bereits das Haydn-Konservatorium in Eisenstadt und das Vorarlberger Landeskonservatorium als Privathochschulen akkreditiert. Dieses Phänomen ist nicht neu, auch bei den Privatunis ließen sich zum Teil schon früher bereits bestehende Institutionen akkreditieren.

Geschaffen wurde der Hochschultyp Privatuniversität im Jahr 2000, erste offiziell akkreditierte Privatuni war die Katholisch-Theologische Hochschule Linz 2001. Bis 2005 kamen zehn weitere Institutionen dazu, einige Einrichtungen haben allerdings im Lauf der Jahre wieder geschlossen. Thematische Schwerpunkte der privaten Hochschulen sind dabei Sozial-und Wirtschaftswissenschaften, Rechtswissenschaften, Medizin, Theologie, Philosophie sowie Kunst und Musik. Die größte heimische Privatuni ist die Sigmund Freud Universität, wo neben Psychologie und Psychotherapiewissenschaften mittlerweile auch Medizin und Rechtswissenschaften belegt werden können. Im aktuellen Studienjahr gibt es insgesamt 17 Privatunis und zwei Privathochschulen.

Zwischen 363 und 14.000 Euro pro Semester

Parallel zur Zunahme der Institutionen ist auch die Zahl der Studierenden rasant gestiegen. Im Vergleich zum Jahr 2014 hat sich diese laut der unidata-Datenbank des Bildungsministeriums verdoppelt, 2004 gab es überhaupt erst 1.200 Privatuni-Studierende. Frauen stellen schon seit Langem die Mehrheit der Privatuni-Studierenden, mit über 50 Prozent Einschreibungen aus anderen Ländern als Österreich sind die Privatunis außerdem deutlich internationaler als andere Hochschultypen.

Wirklich „privat“ sind Privatuniversitäten in Österreich übrigens im Regelfall nicht. Hinter der überwiegenden Mehrheit der Einrichtungen stehen Bundesländer, Städte, Kammern, die Kirche oder öffentliche Unis. Nur für den Bund gilt grundsätzlich ein Finanzierungsverbot für Privatunis. Die Privatunis dürfen als einziger Hochschultyp auch frei über die Höhe der Studiengebühren entscheiden. Die Spanne reicht dabei von 363,36 Euro pro Semester an der Anton Bruckner Privatuni (entspricht den Studiengebühren an öffentlichen Unis) bis hin zu mehr als 14.000 Euro pro Semester etwa für Zahnmedizin an der DPU Danube Private University Krems. (APA)

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