Russland

Tupolew-Bomber stürzt in Russland ab

Symbolbild: Eine russische Tupolew Tu-160M. Abgestürzt ist eine Maschine des Typs TU-22M3.
Symbolbild: Eine russische Tupolew Tu-160M. Abgestürzt ist eine Maschine des Typs TU-22M3.AFP / Alexander Kazakov
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Drei der vier Piloten konnten sich per Schleudersitz retten. Nach dem vierten Piloten wird noch gesucht. Die Tupolew befand sich auf dem Rückflug von einem Kampfeinsatz. Absturzursache soll laut russischen Angaben ein technischer Defekt sein.

Ein strategischer Bomber vom Typ Tu-22M3 ist am Freitag in der Früh in der südrussischen Region Stawropol abgestürzt, wie die Nachrichtenagenturen Interfax und TASS unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium berichteten. Das Ministerium teilte mit, dass die vier Piloten das Flugzeug mit dem Schleudersitz verlassen hätten. Drei von ihnen seien gerettet worden, die Suche nach dem vierten Piloten werde fortgesetzt.

„Ein Tu-22M3-Flugzeug der russischen Luft- und Raumfahrtkräfte ist bei der Rückkehr von einem Kampfeinsatz zu seinem Stützpunkt in der Region Stawropol abgestürzt. Die Piloten sind mit dem Schleudersitz ausgestiegen“, teilte das Ministerium mit. Der Absturz scheint durch eine technische Störung verursacht worden zu sein. Das Flugzeug hätte keine Munition an Bord gehabt, hieß es von russischer Seite.

Nach Angaben eines ukrainischen Luftwaffenkommandanten wurde die Tupolew-Maschine dagegen vom ukrainischen Militär zerstört. „Zum ersten Mal haben Flugabwehrraketeneinheiten der Luftwaffe in Zusammenarbeit mit dem Verteidigungsnachrichtendienst der Ukraine einen strategischen Langstreckenbomber Tu-22M3 zerstört, der Träger von Kh-22-Marschflugkörpern ist“, erklärte der Kommandant der Luftwaffe, Mykola Oleshchuk, auf Telegram.

Russische Angriffe in Ukraine gehen weiter

Unterdessen gingen die russischen Angriffe auf Infrastrukturobjekte in der Ukraine in der Nacht auf Freitag weiter. Das industriell wichtige Gebiet Dnipropetrowsk in der Südukraine wurde nach Behördenangaben von Russland massiv aus der Luft beschossen. In der Gebietshauptstadt Dnipro seien mindestens zwei Menschen getötet und 15 verletzt worden, teilte Gouverneur Serhij Lyssak auf Telegram mit. Ein fünfgeschoßiges Wohnhaus und zwei Infrastrukturobjekte seien getroffen worden. Es seien gezielt Anlagen der ukrainischen Eisenbahn beschossen worden, teilte das Staatsunternehmen mit. Der Hauptbahnhof von Dnipro sei gesperrt, Fernverkehrszüge würden umgeleitet.

In der Stadt Synelnykowe wurden nach Angaben von Innenminister Ihor Klymenko sechs Menschen getötet, darunter zwei Kinder. Getroffen wurden mehrere Einfamilienhäuser. In Pawlohrad wurde den Behördenangaben nach eine Fabrik beschädigt, in Kriwyj Rih ein Objekt der Infrastruktur. Präsident Wolodymyr Selenskij schrieb auf Telegram, der Himmel über der Ukraine könnte genauso gut verteidigt werden wie der Himmel über Israel, wenn die ausländischen Partner die Waffen dafür lieferten.

Explosionen auch in Odessa

Nach Angaben von Gouverneur Lyssak konnte die Flugabwehr über dem Gebiet Dnipropetrowsk neun russische Raketen abschießen, aber nicht alle. In Dnipro und anderen Städten des Gebiets sind seit sowjetischen Zeiten Flugzeug- und Raketenbau sowie andere Rüstungsbetriebe angesiedelt. Im Süden bildet der Fluss Dnipro die Frontlinie zu den angreifenden russischen Truppen. Diese beschossen über den Fluss hinweg den Landkreis Nikopol mit Artillerie, wie Lyssak mitteilte.

Von Explosionen wegen des Einsatzes von Flugabwehr wurde in der Nacht auch aus dem Gebiet Odessa am Schwarzen Meer berichtet. Die Stadt sei vom Schwarzen Meer aus mit Raketen angriffen worden, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Die Ukraine wehrt seit mehr als zwei Jahren eine russische Invasion ab. Fast jede Nacht greift die russische Armee Ziele im ukrainischen Hinterland mit Raketen und Kampfdrohnen an. Zu Treffern auf militärische Ziele macht die Ukraine selten Angaben. Doch der Beschuss zerstört systematisch auch die Energieversorgung und Anlagen der Infrastruktur und trifft viele andere zivile Ziele.(APA/Reuters/Tass)

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