Der frühere Nachrichtendienstler Egisto Ott sammelte Informationen für und gegen illustre Russen – und der russische Geheimdienst zog die Fäden. Die „Presse“ hat recherchiert, wie reich, wie kriminell und wie nah an Putin die konkreten Personen sind. Und herausgefunden, dass sie zwei mächtige Clans verkörpern.
Der frühere Staatsschutzbeamte Egisto Ott sitzt derzeit zum zweiten Mal in U-Haft (schon 2021 musste er drei Wochen hinter Gittern verbringen). Dem 61-Jährigen wird unter anderem zur Last gelegt, den russischen Inlandsgeheimdienst FSB mit Informationen versorgt zu haben. Im Visier standen dabei eine ganze Reihe unterschiedlich beleumundeter Russen. „Presse“-Recherchen zeigen, dass dies nicht nur lose Einzelpersonen sind, sondern in Russland zu größeren Gruppierungen mit entsprechendem Einfluss gehörten oder noch immer gehören.
Die eine davon ist der Organisierten Kriminalität zuzuordnen und scharte sich um einen hohen russischen Beamten. Die zweite kommt sogar aus dem innersten Machtzirkel von Kremlchef Wladimir Putin selbst und dreht sich um einen Top-Oligarchen, der auf der EU-Sanktionsliste gelandet ist. Aber der Reihe nach: