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Digitale Messen haben Corona nicht überlebt

Die über 28 Jahre wegweisende Spielemesse E3 ist Geschichte. 2018 schafften die Veranstalter noch Besucherrekorde, doch die Pandemie machte ihnen einen Strich durch die Rechnung.
Die über 28 Jahre wegweisende Spielemesse E3 ist Geschichte. 2018 schafften die Veranstalter noch Besucherrekorde, doch die Pandemie machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Frederic J. Brown
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Die Spielemesse E3 gibt es nicht mehr. Nach 28 Jahren wurde sie eingestellt. Sie ist ein Opfer der Pandemie. Denn heute wird ein Messebesuch für Aussteller wie Besucher zur Ressourcenfrage; finanziell und zeitlich. Die Veranstalter müssen sich neu erfinden.

Die E3 ist Geschichte. Dabei war die Messe in Los Angeles, USA, mehr als zwei Jahrzehnte lang das Epizentrum der Spielwelt. Doch die Pandemie gab der Electronic Entertainment Expo, die erstmals 1995 ihre Pforten für 40.000 Menschen öffnete, den finalen Todesstoß. Im Dezember 2023 die bittere Entscheidung: Die E3 wird es nicht mehr geben. Dabei war die Messe 2018 erfolgreich wiedergekehrt und konnte mit einer Neuausrichtung punkten. Das wurde mit einem Besucherrekord belohnt. Doch die Pandemie war eine Zäsur, nicht nur für die E3-Veranstalter. Die gesamte Messewirtschaft muss sich erneut umstellen und neu positionieren. Der Ukraine-Krieg, die Inflation und das wachsende Umweltbewusstsein spielen heute eine entscheidende Rolle. Zwar wurden Leitmessen schnell zu reinen Digitalveranstaltungen. Aber nach dem Fall der Kontaktbeschränkungen war schnell klar: Der erzwungene Praxistest ist gescheitert. Zwar sind viele der Veranstalter wieder zurück, aber die Teilnehmer bleiben aus.

1,6 Milliarden Verlust. Die Pandemie hat die Messewirtschaft in eine schwierige Lage gebracht. Dem Statistikunternehmen Statista zufolge belief sich der Schaden allein für die deutsche Messewirtschaft auf 1,6 Milliarden Euro. Und das nach 15 Jahren stetigen Wachstums. Vor allem 2021 und 2022, in denen aufgrund der strengen Kontaktbeschränkungen kaum bis gar keine Großveranstaltungen möglich waren, war die Branche gezwungen, sich entscheidende Fragen zu stellen: Sind derartige Veranstaltungen für die Teilnehmer noch attraktiv?

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