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Bei diesen zwei europäischen Aktien sehen Experten einen guten Zeitpunkt zu kaufen

Die Börse sucht aktuell gerade neue Zugpferde.
Die Börse sucht aktuell gerade neue Zugpferde. Imago/Christoph Hardt
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Die Börsen sind wegen der Inflation etwas nervös und suchen neue Zugpferde nach oben. Experten sind indes von diesen zwei Aktien überzeugt. Eine davon, aus Großbritannien, erhielt diese Woche – ein seltenes Ereignis – gleich eine doppelte Hochstufung.

Anfänglich schien es am Donnerstag noch, als würden die Börsen völlig gelassen bleiben. Im Handelsverlauf aber gaben sie dann doch deutlich nach – der US-amerikanische Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss um 1,5 Prozent niedriger. Die Protokolle der jüngsten Sitzung der US-Notenbank Fed waren davor publiziert worden und hatten zutage gebracht, was die Anleger so gar nicht hören wollten: dass nämlich die Inflation in den USA langsamer nachlasse als von den Notenbankern erwartet. Damit wurde klar, dass die ersehnte erste Zinssenkung nicht so bald stattfinden würde.

Laut FedWatch-Tool des Terminbörsenbetreibers CME Group sind die Marktteilnehmer wieder skeptischer geworden. Mehrheitlich erwarten sie den Zinsschritt nun erst für die Fed-Sitzung im November. Aber selbst das könnte zu früh sein. Denn auch das Wirtschaftswachstum hat sich wieder beschleunigt, und vom US-Arbeitsmarkt kamen diese Woche auch starke Signale. David Solomon, der Chef der Großbank Goldman Sachs, erwartet derzeit, dass die Fed die Zinsen im laufenden Jahr gar nicht senken wird.

Es herrscht sichtlich große Unsicherheit bei den Währungshütern, wie sie mit der für sie neuen Inflationssituation umgehen sollen, nachdem sie diese durch ihre jahrelang lockere Geldpolitik selbst hervorgerufen haben. In Europa steht die erste Zinssenkung zwar schon für Juni bevor, womit die Europäer den USA – sehr ungewöhnlich – zuvorkommen. Aber der deutsche Bundesbank-Präsident Joachim Nagel hat am Freitag schon dafür plädiert, mit einem zweiten Zinsschritt danach abzuwarten. Fahren auf Sicht ist also die Devise. Die Börsen haben dann am Freitag übrigens wieder einen bedeutenden Teil ihrer Donnerstagsverluste wettgemacht.

Alles in allem wird die unsichere Situation bei den Zinsen weiterhin wie ein Schatten über dem Börsengeschehen liegen. Das heißt nicht, dass es sehr düster ist – der Mai war bisher dank der ersten Monatshälfte sogar sehr beeindruckend und kann durchaus noch heiter bleiben, ja selbst in den Juni hinein. Weil die Gewinnberichterstattung der Unternehmen aber weitestgehend abgeschlossen sei, würden in nächster Zeit Impulse vorwiegend entweder von Vertretern der Notenbanken oder eben von makroökonomischen Daten ausgehen, sagte Markus Reinwand, Stratege bei der Helaba-Bank, am Freitag zur Nachrichtenagentur Reuters. Für diese Woche stehen sowohl in Europa als auch in den USA einige Konjunkturdaten an – unter anderem der Konjunkturbericht der Fed, das sogenannte Beige Book.

Ob sie einen Impuls nach oben bringen, muss sich freilich erst weisen. Es braucht schon starke Zugpferde, nachdem das Jahr bereits so gut gelaufen ist. Eines ist klar: Die Möglichkeit einer Korrektur muss man zunehmend im Hinterkopf behalten.

Und wo sehen Experten trotz allem Potenzial für Kursgewinne?

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