Landsitz oder Stadthaus: Luxus auf Steirisch

Nobeldomizile. Neben Graz ist die Region um die südsteirische Weinstraße im hochwertigen Segment gefragt.

Weinkeller, Buschenschank, Klapotetz: Wer einmal die Südsteiermark besucht hat, um Landschaft, Rebenprodukte und Kernöl zu genießen, kommt gerne wieder. Und immer öfter, um zu bleiben. „Die Südsteiermark boomt“, sagt etwa Roland Jagersbacher, Landesleiter der s Real Steiermark. „Und damit wächst auch die Nachfrage nach hochwertigen Objekten.“

Ob Landsitz, Weingut oder gar Schloss – viele (Kurz)-Urlauber suchen in letzter Zeit nach Ferienwohnsitzen, die teilweise auch durchaus einiges kosten dürfen. Jagersbacher verzeichnet vor allem großes Interesse von Deutschen, aber auch Anfragen aus Ungarn, Tschechien, der Slowakei oder Russland.

Am Zielhang der Planai

Für Gerd Nemetz, Leiter des Grazer Büros von Dr. Max Huber Immobilien ist die südsteirische Weinstraße ebenfalls ein guter Markt für hochwertige Objekte. Außerdem zählt er die Thermenregion und „das bisschen steirisches Salzkammergut“ zu den Gegenden, in denen noble Domizile gesucht werden. Und in Schladming, im Bereich des Planai-Zielhangs, sieht Jagersbacher einen weiteren Hot-Spot. „Dort bezahlt man bis zu 3000 Euro pro Quadratmeter für eine Neubauwohnung.“ Damit müsse man den Vergleich mit sehr guten Lagen in Graz nicht scheuen. Was man für den Luxus an der Weinstraße bezahlen muss? Top-Objekte gebe es bis zu einem Preis von 1,5 Millionen Euro, sagt Jagersbacher. Kleinere, renovierte Höfe seien von 500.000 Euro aufwärts zu haben. „Der Markt ist aber zweigeteilt“, betont der Experte. „Das eine ist der Bereich der luxuriösen Ferienimmobilien. Mit Spitzenpreisen. Der allgemeine Markt mit Wohnraum für die Bevölkerung sieht natürlich ganz anders aus.“

In der Landeshauptstadt zählen die Lagen am Rosenberg und am Ruckerlberg traditionell zu den Luxusgegenden für Häuser.

Am linken Murufer

Für ein schönes Haus mit rund 1000 Quadratmetern Grund müsse man mit Kosten von rund einer Million Euro rechnen, nennt Nemetz ein Preisbeispiel. Um ein Grundstück in diesen Gegenden zu erwerben, müsse man ungefähr 350 Euro pro Quadratmeter bezahlen, sagt Jagersbacher, bei luxuriösen Wohnungen reichen die Spitzen von 3600 bis 3800 Euro pro Quadratmeter.

Zum Vergleich: Die kürzlich präsentierten Auswertungen der Plattform Immobilien.net (eine Analyse von Angebot und Nachfrage der Suchabfragen) ergeben Zahlen von durchschnittlich knapp über 2000 Euro für einen Quadratmeter Wohnungseigentum in Graz, ein Hauskauf kommt auf 2390 Euro pro Quadratmeter.

In Graz außerdem Anziehungspunkt für eine kaufkräftige Klientel: Maria Grün, Maria Trost, aber auch Andritz, wie Nemetz bemerkt. Prinzipiell gilt in der steirischen Landeshauptstadt das linke Murufer als das begehrtere.

Und während sich am Lande Vertreter verschiedenster Nationalitäten tummeln, suchen in Graz vor allem Steirer nach Nobeldomizilien. „Der internationale Jetset ist – noch – nicht eingetrudelt“, so Jagersbacher.

MARKT.

Stadt: In Graz zählen der Rosenberg und der Ruckerlberg zu jenen Gegenden, in denen Luxusobjekte gesucht werden. Generell gilt das linke Murufer als das begehrtere. Zu den Interessenten zählen vor allem Landsleute, internationale Käufer sind (noch) selten.

Land: Vor allem an der südsteirischen Weinstraße belebt die Suche nach hochwertigen Ferienwohnsitzen den Markt.
Außerdem gelten das Ennstal (etwa Schladming), das Salzkammergut und die Thermenregion zu jenen Gegenden, in die ehemalige Urlauber gerne als Haus- oder Wohnungsbesitzer zurückkehren.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.10.2007)

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