Designerfirma La Hong bestätigt Insolvenz

FILMPREMIERE 'WIE AUSGEWCHSELT': LA HONG
FILMPREMIERE 'WIE AUSGEWCHSELT': LA HONGAPA (HERBERT PFARRHOFER)
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In der Wiener Modeszene gibt es eine Insolvenz. Die vom austro-vietnamesischen Modeschöpfer Nhut La Hong mitbegründete Designerfirma ist zahlungsunfähig.

Die Nhut LaHong Design GmbH hat am Nachmittag in einer Aussendung offiziell bestätigt, dass sie beim Handelsgericht Wien ein Insolvenzverfahren beantragt habe. "Wir versuchen, im Rahmen des Insolvenzverfahrens mit unserer Versicherung bzw. mit den Gläubigern eine vertretbare Lösung zu finden", heißt es in der Aussendung. Auslöser der Zahlungsunfähigkeit seien "einige Schicksalsschläge" seit 2011.

LaHong gilt als Liebling der Seitenblicke-Schickeria und modebegeisterter Politikerinnen, der sich abseits der Scheinwerfer mit der Versicherung rauft. Immer wieder gab es beim Unternehmen "NhutLaHong Design GmbH" Pannen, die Umsatz und Bares kosteten: 2011 brannte das Atelier in der Kärntner Straße aus. Anfang 2012 beschloss man, ins neue "Stilwerk" der UNIQA Design Tower GmbH in Wien-Leopoldstadt zu übersiedeln. Während des Umbaues wurde als Übergang ein Kellerlokal genutzt, dort hinterließ im Juli 2012 ein Wasserschaden einen auf 1,2 Mio. Euro taxierten Schaden. Da wurden nicht nur wieder alle neuen Kleider vernichtet, sondern auch Produktionsunterlagen, Schnitte, Muster und Dokumentationen für die Kollektion 2013. Ein Teil der Kollektion musste ein zweites Mal geschneidert werden.

Insolvenz war unausweichlich

Um die Schadenssumme wird gestritten. 420.000 Euro wurden bisher überwiesen, der Löwenanteil der UNIQA von rund 800.000 Euro ist offen. Im November 2013 gab es in La Hongs Kellerabteil nochmals einen Wasserschaden, seither läuft eine Beweissicherung. Die NhutLaHong Design GesmbH wirft der UNIQA "mehrmalige Hinhaltetaktik" vor. Bei LaHong gibt man nun vor allem der Versicherung schuld an "Cash-flow-Problemen". Fällige Forderungen konnten nicht mehr bezahlt werden. Den Insolvenzantrag nannte das Management als "unausweichlich". Denkbar sei, zu einem späteren Antrag ein Sanierungsverfahren zu beantragen.

Der Designer LaHong war selber immer nur über sein Einzelunternehmen tätig, diese Firma sei nicht von der Insolvenz betroffen. Als Gesellschafter der Design-GmbH scheint LaHong nicht mehr auf, sie gehört heute der Kärntner Unternehmerin Daliborka Oleschko und der Marketing-Geschäftsführerin Eva Prader.

(APA)

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