Kurz nach dem Aufstieg in die zweite deutsche Fußball-Bundesliga wird RB Leipzig vom Lizenz-Ungemach eingeholt.
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat die Beschwerde der Leipziger gegen die Auflagen abgelehnt, obwohl das ambitionierte Red-Bull-Projekt vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) Mitte April die Drittliga-Lizenz ohne Probleme bekam.
Die DFL verlangt von RB Leipzig eine Logo-Änderung, Umbesetzungen in den Führungsgremien und die Senkung des Mitgliedsbeitrages inklusive Wegfall der Eintrittsbarrieren. Eigentümer und Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz ist sauer. "Vielleicht will man ganz einfach nicht, dass wir mit Leipzig an der Bundesliga teilnehmen. Jetzt, wo alles sportlich funktioniert, droht das Aus", meinte der Österreicher in einem Interview der Leipziger Volkszeitung (Donnerstag). "Das heißt im Klartext, dass wir zwar weiterhin Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe tätigen dürfen, aber gleichzeitig unseren Entmündigungsantrag unterschreiben sollen. Ich dachte, ich bin im falschen Film."
"Unsittlicher Antrag"
Die DFL forderte vom Club ein neues Vereinslogo, eine von Geldgeber Red Bull unabhängigere Besetzung der Führungsgremien sowie geringere Hürden für neue Mitglieder. Laut Mateschitz verlange die DFL schriftlich, "dass wir auf jedwedes Mitspracherecht im Verein verzichten." Er lehne dies ab. Es käme "einem unsittlichen Antrag nahe. Ich glaube nicht, dass wir auf diese Art und Weise mit Sebastian Vettel viermal F1-Weltmeister geworden wären", betonte Mateschitz.
Der 2009 von Red Bull gegründete Club bewegt sich mit seiner Satzung und einem kleinen elitären Kreis aus Red-Bull-Mitarbeitern, die als einzige neun stimmberechtigte Mitglieder die Führungsgremien bilden, im Graubereich des Vereinsrechts. Leipzig hebelt die 50+1-Regel, die verhindert, dass Investoren einen Club übernehmen, als eingetragener Verein aus und erregt damit viele Gemüter.
(APA)