Überflüssige Malariapillen im Rucksack, reist der 20-jährige Peter Burghardt, Student, in tiefgekühlten Bussen durch das riesige Land.
Als Brasilien-Debütant startet er in Recife, durchstreift die modrige Altstadt, isst gegrillten Käse, „der beim Kauen quietscht“, schaut in interessante Gesichter und entdeckt das Kreuz des Südens. Schnell lernt er die lässige Zauberformel: Daumen hoch, „tudo bem“ – „tudo beleza“ – eine Art Erweckung.
In seiner „Gebrauchsanweisung für Brasilien“ beschreibt der Lateinamerika-Korrespondent der „Süddeutschen Zeitung“ in 24 munteren und informativen Kapiteln Brasiliens wichtigste Facetten, angefangen von der weichen, gesungenen Sprache („Internetschi“), über die Exportschlager Havaianas und Embraer-Flugzeuge bis zu skandalöser, moderner Sklavenarbeit auf heutigen Zuckerrohrplantagen. Brasilien ist komplex, kein Land für Anfänger. (EvS)
Peter Burghardt:
„Gebrauchsanweisung für Brasilien“, Piper Verlag, 14,99 Euro
("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.06.2014)