Messi rettet Argentinien, wer sonst

Di Maria und Messi feiern
Di Maria und Messi feiernREUTERS
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Argentinien besiegt die Schweiz nach 120 Spielminuten mit 1:0, spielte aber schwach und hatte im WM-Achtelfinale enormes Glück. Messi leistete die Vorarbeit, Di Maria traf.

São Paulo. Bei der Fußball-WM 2014 in Brasilien gibt es keine Favoritensiege mehr. Im Achtelfinale wankte nach Brasilien oder Deutschland nun auch Argentinien. Messi und Co. konnten sich in São Paulo gegen die Schweiz erst in der Verlängerung aller Last befreien. Den entscheidenden Treffer zum 1:0 erzielte Angel di Maria nach Vorarbeit von Superstar Lionel Messi in der 118. Minute.

Im Viertelfinale bekommen es die Argentinier am Samstag (18 Uhr) mit dem Sieger der Partie Belgien gegen USA zu tun. Zeit zum Nachdenken haben nun alle noch im Turnier verbliebenen Teams, es warten zwei Ruhetage.

Die „Messidependencia“

Argentinien musste mehr zittern als erwartet. Die „Messidependencia“, die viel zitierte Abhängigkeit von Messi, war einmal mehr nicht zu übersehen. Der Barcelona-Star, in den Gruppenspielen gegen Bosnien (2:1), Iran (1:0) und Nigeria (3:2) jeweils Matchwinner, war bei der Schweizer Defensive sehr lange gut aufgehoben. Als sich 63.255 Zuschauer bereits auf das Elfmeterschießen einstellten, war es aber just das erste Dribbling des Kapitäns, das den finalen Unterschied ausmachte. Messi bediente Angel Di Maria, der mit links ins lange Eck einschoss. Die Schweiz steckte trotzdem nicht auf, in einer dramatischen Schlussphase traf der eingewechselte Schweizer Blerim Dzemaili per Kopf aus kurzer Distanz sogar noch die Stange (121.). Auf der Gegenseite verfehlte Di Maria hingegen leere Tor (123.).
Argentinien steht nun nach 2006 und 2010 erneut in einem WM-Viertelfinale, doch wirkliche Souveränität sieht anders aus.

Ottmar Hitzfeld, dessen Trainerkarriere mit dem WM-Aus zu Ende ging, war nach dem Abpfiff verschwunden. Der Deutsche, 65, erlebte dieser Tage die wohl schwersten Stunden. Sein 82-jähriger Bruder Winfried starb in der Nacht auf Montag im Basler Universitätsspital. Nun ging seine lange Trainerkarriere, gekrönt mit Champions-League-Siegen mit Dortmund (1997) oder den Bayern (2001) nach einem Stangentreffer zu Ende. Die Schweiz verpasste ihr erstes WM-Viertelfinale seit 1954. Und, auch im siebenten Anlauf gelang den Eidgenossen gegen Argentinien kein Sieg. Doch so knapp dran war die „Nati“ noch nie.

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