Mammografie: Korrektur wirkt

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Brustkrebsvorsorge. Neue Zahlen zeigen: Seit Erleichterung der Anmeldung mit 1. Juni steigen die Zahlen der Untersuchungen stark an.

Wien. SPÖ-Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek möchte ein stärkeres Gesundheitsbewusstsein bei Frauen fördern, die sich zwar „um ihr Umfeld, aber nicht um sich selbst kümmern“. Besonders wichtig ist der SPÖ-Frauenchefin die Brustkrebsvorsorge.

Erst Anfang des Jahres wurde ein neues Vorsorgeprogramm durch das Gesundheitsministerium vorgestellt. Seither müssen Frauen zwischen 45 und 69 Jahren nicht mehr vom Gynäkologen überwiesen werden, sondern erhalten jedes zweite Jahr die Möglichkeit zur Vorsorgemammografie. Frauen zwischen 40 und 45 Jahren sowie Frauen über 70 Jahre können auf Anfrage auch an diesem Programm teilnehmen.

Anfangs führte die neue Regelung zu einer Abnahme des Interesses. Laut Ärztekammer gab es auf Anfrage der „Presse“ heuer im ersten Quartal um ein Viertel weniger Vorsorgeuntersuchungen als 2013, nur 10% der eingeladenen Teilnehmerinnen nahmen die Möglichkeit wahr. Aus diesem Grund gab es im Juni und Juli Korrekturen. Die Anmeldung zu dem Programm für unter 45- und über 70-Jährige wurde online ermöglicht. Erstes Ergebnis: Seither haben sich rund 200 Frauen auf diese Weise angemeldet. Gleichzeitig wurde die obere Altersgrenze von 74Jahren aufgehoben. Seit 1. Juni haben sich 640 Frauen angemeldet, die über dieser früheren Grenze liegen.

44 Prozent der Untersuchungen im Juni

Seit Juli braucht die Kerngruppe, also die 45- bis 69-Jährigen, überdies keine schriftliche Einladung, um sich zur Mammografie anzumelden. Obwohl diese Änderungen anscheinend wirken – 40 bis 44% der Mammografien des heurigen Jahres fanden im Monat Juni statt –, bleibt abzuwarten, wie das zweite Quartal und das Jahr 2014 im Vergleich mit vorherigen Jahren abschließen.

Heinisch-Hosek präsentierte gleichzeitig die Initiative „Frauen. Gesundheit. SPÖ“. Fragebogeninterviews mit Frauen sollen in allen Bezirken Österreichs „in Parks, auf Märkten und bei Sommerfesten“ geführt werden. Eines der Themen: Brustkrebs. Besonderes Zielpublikum dieser Befragungen sollen laut Heinisch-Hosek Frauen mit Migrationshintergrund sein. (jtk)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.07.2014)

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