70 Veranstaltungen in zwei Tagen: Festspielkünstler sowie viele lokale und internationale Gruppen wirken beim heute beginnenden Fest zur Festspieleröffnung mit.
Salzburg. Die Warteschlange vor der langen Tafel im Faistauer-Foyer des Kleinen Festspielhauses hat Tradition: Die Autogrammstunde der Festspielkünstler gehört zu den beliebtesten Veranstaltungen des Festes zur Festspieleröffnung, das am Freitag und Samstag in Salzburg stattfindet. Einheimische und Gäste nehmen Fotos, Programme, Eintrittskarten oder ganze Notenbücher mit, um sie von den Stars signieren zu lassen.
Die Stadt zur Bühne zu machen war schon eine der Lieblingsideen von Festspielgründer Max Reinhardt. Heuer sind an den zwei Festtagen an 32 Spielorten mehr als 70 Veranstaltungen geplant. Und weil alle Vorstellungen bei freiem Eintritt zu besuchen sind – für einige sind Zählkarten nötig –, ist das Fest tatsächlich eines für jedermann.Eröffnet wird mit dem Begrüßungssalut der Brauchtumsschützen, die ihre Schüsse vom Mönchs- und vom Kapuzinerberg abfeuern. Der erste Tag gehört der Volkskultur: Es gibt Volkstänze, Auftritte von Chören, das Turmblasen und den Fackeltanz um den Residenzbrunnen.
Der Samstag bietet Einblicke in die vielfältige Arbeit der Festspielkünstler. Schauspieler Philipp Hochmair stellt seinen „Jedermann – Reloaded“ – eine ekstatische Reise ins Jenseits – vor. Fritz Egger liest Kaffeehausliteratur von 1914 bis 2014, die Schauspieler Paul Herwig und Hans Peter Hallwachs präsentieren Gedichte von Georg Trakl. Das beliebte Salzburger Straßentheater führt heuer die Komödie „Wie man Hasen jagt“ von Georges Feydeau in einer Übersetzung von Elfriede Jelinek auf. Musik darf nicht fehlen: Die Talente des Young Singers Project stellen sich vor. Faltenradio – eine Formation von Musikern der Wiener Philharmoniker – sind ebenso zu hören wie die Studenten der Angelika-Prokopp-Sommerakademie oder das Ensemble 013, das seit dem Vorjahr den „Jedermann“ musikalisch begleitet. Das Salzburger Marionettentheater lädt zu einem Tag der offenen Tür. (cl)
Web:www.salzburgerfestspiele.at
("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.07.2014)