Wir brauchen keine Bürokraten, die uns sagen, was gut für uns ist.
Nach der Glühbirne also der Staubsauger und bald die Kaffeemaschine. Politiker und Bürokraten in Brüssel wissen wieder, was gut für uns ist. Bald werden wir nur noch Staubsauger kaufen dürfen, die weniger Watt haben.
Kann sein, dass der eine oder andere es gut findet, wenn Brüssel den Normalsterblichen die „Last der Entscheidung“ – oder sollte man sagen, „das Denken“ – abnimmt. So schafft man zwar Tatsachen, aber keine Eigenverantwortung. Fortschritt erfolgt durch Überzeugung und nicht per Verordnung.
Und wer weiß, wie Brüssel funktioniert, nimmt der EU-Kommission den Öko-Schmäh ohnehin nicht ab. Dinge wie diese neue Staubsauger-Verordnung werden von Lobbyisten und Branchenvertreten penibel vorbereitet. Da geht es eher darum, sich Konkurrenz vom Hals zu schaffen. Und vielleicht auch darum, höhere Preise zu rechtfertigen. Für eine bessere Umwelt greifen wir ja gern tiefer in die Tasche, oder? Leider erfahren wir immer nur, wie viel Energie Öko-Staubsauger, Öko-Kaffeemaschinen und Hybridautos einsparen, wenn wir sie benutzen. Dass die Herstellung dieser neuen Produkte mitunter ein Vielfaches an Energie und Emissionen bedeutet, das wird gern verschwiegen.
Auch die halbe Wahrheit ist eine Lüge.
E-Mails: gerhard.hofer@diepresse.com
("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.08.2014)
