Effizienzgesetz kostet Branche bis zu 1,8 Mio. Euro

Energie-Control Austria
Energie-Control Austria(c) E-Control/Anna Rauchenberger
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Wird die Ersparnis gegengerechnet, ergebe sich aber ein volkswirtschaftlicher Nutzen, so die E-Control.

Wien. Eigentlich sei ja jeder für mehr Energieeffizienz, sagt E-Control-Chef Walter Boltz im Gespräch mit der „Presse“. Wenn es dann aber um konkrete Maßnahmen gehe, gebe es plötzlich vor allem Kritik und Widerstand. Dies treffe nicht nur auf die jüngsten Pläne der EU zu (siehe nebenstehenden Artikel), sondern auch auf das heimische Energieeffizienzgesetz. Dieses wurde nach langem politischen Hickhack im Sommer beschlossen und tritt im kommenden Jahr in Kraft.

Wie berichtet, werden laut diesem Gesetz die Energielieferanten dazu verpflichtet, pro Jahr für Einsparungen in Höhe von 0,6 Prozent der gelieferten Energie zu sorgen. Ein System, das jeder marktwirtschaftlichen Logik widerspreche, so Kritiker. Laut Boltz dürften die Sparmaßnahmen von den Lieferanten jedoch großteils nicht im eigenen Bereich gesetzt werden. Dies zeigen die Erfahrungen aus Großbritannien, wo seit ein paar Jahren ein entsprechendes Modell bereits in Kraft ist. „Die Stromversorger haben dort vor allem für Einsparungen bei Gas gesorgt und umgekehrt.“

Die E-Control hat auch durchgerechnet, wie viel das Gesetz die Firmen kosten dürfte. Sie rechnet mit Kosten von sechs bis zwölf Cent pro eingesparter Kilowattstunde. Pro Jahr wären dies zwischen 130.000 und 260.000 Euro für die gesamte Energiebranche. Bis 2020 kämen so Kosten von bis zu 1,8 Mio. Euro zusammen. Die erzielte Ersparnis liege jedoch nahezu ebenso hoch. Für die Volkswirtschaft brächte das Gesetz also im schlimmsten Fall ein kleines Minus, wahrscheinlich aber ein Plus von bis zu 900.000 Euro. Die Zahler der Sparmaßnahmen und die Profiteure ebendieser dürften häufig aber nicht dieselben sein. (jaz)

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("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.08.2014)

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