Was tun, wenn der Bär kommt? "Bleiben Sie ruhig"

Der WWF und Österreichische Bundesforste weisen in einer Broschüre auf den richtigen Umgang bei Kontakt mit Wildtieren hin.

Bären sind scheu und gehen Menschen normalerweise früh aus dem Weg. Dass es in freier Wildbahn dennoch zu Kontakten kommen kann, zeigt der aktuelle Fall im Salzburger Lungau. Der WWF und die Österreichischen Bundesforste weisen darum in einer gemeinsamen Broschüre auf den richtigen Umgang mit Bär, Luchs und Wolf hin. Zentraler Tipp bei einer Begegnung: "Bleiben Sie ruhig."

"Hat der Bär Ihre Anwesenheit noch nicht bemerkt, dann verlassen Sie den Ort leise und vorsichtig. Sollte Sie der Bär entdeckt haben, geben Sie sich vorsichtig zu erkennen, indem Sie zum Beispiel etwas lauter reden", heißt es in dem Heft. Menschen sollten sich nicht ängstlich verhalten, aber alles vermeiden, was der Bär als Bedrohung empfinden könnte – etwa das Werfen mit Steinen oder Stöcken oder das Verscheuchen des Tieres mit drohenden Gesten oder unkontrollierten Bewegungen. "Ziehen Sie sich langsam zurück, aber laufen Sie nicht weg!"

Auf dem Bauch auf den Boden legen

Und auch wenn Begegnungen mit Bären seltene Ereignisse sind: "Verzichten Sie zugunsten Ihrer eigenen Sicherheit auf einen Schnappschuss." Vorsicht ist laut Broschüre vor allem bei Jungtieren geboten. "Die Bärenmutter ist immer in der Nähe und sehr besorgt um ihren Nachwuchs." Auch hier gilt: Langsam und ruhig zurückziehen.

Wenn sich ein Bär aufrichtet, ist das übrigens keine Drohgebärde. "Ein Bär richtet sich auf, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen, indem er seine Nase in den Wind hält." Sollte ein Bär näher kommen oder sogar angreifen, sollten sich Menschen auf dem Bauch auf den Boden legen und die Hände in den Nacken geben. "Der Bär erkennt so, dass Sie keine Gefahr für ihn sind. Stellen Sie sich tot und wehren Sie sich nicht. Warten Sie, bis der Bär wieder weit genug weg ist."

Laut den Autoren der Broschüre ist es ein absolutes No-Go, Bären mit Futter anzulocken. "Gewöhnen sich die Tiere an das Futterangebot, dann suchen sie manchmal die Nähe von Menschen gezielt auf, was zu gefährlichen Situationen führen kann."

>> Die komplette Broschüre (PDF)

(APA)

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