Olympiasieger Steiners Frau überfahren: 10 Monate bedingt

Matthias Steiner im Gerichtssaal
Matthias Steiner im Gerichtssaal(c) AP (Daniel Roland)
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Der 57-Jährige, der den Verkehrsunfall der Ehefrau von Gewichtheber Matthias Steiner verschuldete, wurde zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Das Gericht erkannte auf fahrlässige Tötung.

Am Mittwoch endete der Prozess um den tödlichen Unfall von Susann Steiner. Die Ehefrau des gebürtigen Österreichers Matthias Steiner, Olympiasieger im Gewichtheben, war am 16. Juli 2007 in der Nähe von Heidelberg bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Ein 57-jähriger Deutscher wurde wegen fahrlässiger Tötung angeklagt, der Athlet Steiner hatte sich dem Prozess als Nebenkläger angeschlossen.

Zu schnell unterwegs

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass überhöhte Geschwindigkeit des 57-jährigen zum Tod der 22-järigen Frau führte. Der Angeklagte war zum Unfallzeitpunkt mit 85 km/h unterwegs, an der Stelle waren 70 Stundenkilometer erlaubt. Der Mann wurde zu zehn Monaten auf Bewährung verurteilt. Er muss seinen Führerschein für sechs Monate abgeben und eine Geldbuße in Höhe von 2400 Euro zahlen.

Matthias Steiner, der seit April 2008 für Deutschland antritt, hatte vor dem Prozess zum Lokalsender Radio Regenbogen gesagt: "Es geht mir nicht um Genugtuung. Ich möchte einfach persönlich dabei sein, um genau zu wissen, was damals geschehen ist." Er hege keinen Groll gegen den Angeklagten. "Für mich ist es wichtig, die Wahrheit zu kennen. Bisher weiß ich nur, was geschehen ist, aber ich weiß nicht, warum." Für ihn sei es ein sehr schwerer Gang. Der aus Österreich stammende Sportler und die junge Frau aus Chemnitz hatten sich 2004 kennengelernt und am 9. Dezember 2005 geheiratet. Er zog zu ihr und bekam die deutsche Staatsbürgerschaft.

Rührende Szenen bei der Siegerehrung

Vor den Olympischen Spielen in China hatte er gesagt: "Wenn ich auf die Bühne komme, denke ich an Susann. Ich kämpfe für Deutschland um Gold, aber vor allem für sie. Sie hat mich immer unterstützt." Bei der Siegerehrung in Peking hatte der Athlet in der einen Hand seine Goldmedaille, in der anderen Hand ein Foto von Susann gehalten.

(Red.)

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