Die größte Auto-Gewerkschaft der USA erkennt die Not der Hersteller und ist bereit, die Tarifverträge neu zu verhandeln. "Wir sind willens, einen weiteren Schritt zu gehen", sagt UAW-Chef Gettelfinger.
Die angeschlagenen US-Autobauer bekommen Schützenhilfe von unerwarteter Seite. Angesichts der Existenzkrise der US-Autoindustrie hat sich die größte Autogewerkschaft überraschend zu Verhandlungen über Einschnitte für die Arbeitnehmer bereiterklärt. "Wir sind willens, einen weiteren Schritt zu gehen", sagte Ron Gettelfinger, Chef der United Auto Workers (UAW), am Mittwoch in Detroit.
Die Auto-Gewerkschaft UAW will unter anderem Zahlungen der Konzerne GM und Chrysler in Höhe von mehreren Milliarden Dollar an einen Gesundheitsfonds stunden. Das räumt den US-Autokonzernen einen finanziellen Spielraum ein, der helfen könnte, einen Weg zu staatlichen Hilfen zu ebnen. Der Zeitpunkt ist günstig: Die Manager der US-Autokonzerne betteln heute erneut vor dem US-Kongress um Geld.
Wollten sie vor 14 Tagen noch 25 Milliarden Dollar zum Überleben, so fordern sie nun bereits 34 Milliarden Dollar. Allein Autogigant General Motors benötigt 18 Milliarden.
Sogar Stellenabbau möglich
Selbst in der Frage des Arbeitsplatzabbaus zeigte sich Gettelfinger verhandlungsbereit: "Das ist ein Thema, das wir regeln müssen", sagte er. Wichtigstes Ziel sei, "diese Industrie wieder zum Wachsen zu bringen". Dabei gehe es auch um die Modifizierung bestehender Tarifverträge.
Leicht fällt das dem mächtigen Gewerkschaftschef nicht. "Zugeständnisse, bei dem Wort bin ich früher immer zusammengezuckt", sagte Gettelfinger laut "Spiegel Online". "Aber warum soll ich es verstecken - das ist es, was wir gemacht haben."
(Ag./Red.)