Die Regierung in Simbabwe beschuldigt sein Nachbarland, in ein Komplott zum Sturz von Staatschef Mugabe verstrickt zu sein. Botswana habe der Opposition Unterstützung für militärische Trainingslager gewährt.
Die politische und wirtschaftliche Krise in Simbabwe droht nun auch für Unfrieden in der gesamten Region zu sorgen. Die Führung des afrikanischen Staates wirft dem Nachbarland Botswana vor, in ein Komplott zum Sturz des international umstrittenen Staatschefs Robert Mugabe verstrickt zu sein. Das berichteten Medien am Montag.
Simbabwes Justizminister Patrick Chinamasa beschuldigte Botswana demnach, das Land habe der Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) von Mugabes Gegenspieler Morgan Tsvangirai Unterstützung für militärische Trainingslager gewährt. Botswana habe "sein Territorium, Material und logistische Unterstützung zur Verfügung gestellt", berichtete die staatlich kontrollierte simbabwische Zeitung "The Herald". Anschließend hätten dort ausgebildete Jugendliche Simbabwe destabilisieren sollen - mit dem Ziel, das Regime zu stürzen. Der Regierung Mugabe lägen "erdrückende Beweise" vor, sagte Chinamasa, ohne Einzelheiten zu nennen.
"Ich appelliere an (Präsident Ian) Khama und seine Regierung, sorgsam darüber nachzudenken, welchen nicht wieder gutzumachenden Schaden sie mit ihren Plänen über die Region bringen", so Chinamasa. "Sie müssen sich klar machen, dass sie damit einen Kurs einschlagen, der zwangläufig großes Leid über die Simbabwer und die Region bringen wird, darunter auch die Bevölkerung von Botswana."
Botswana kritisierte Mugabes Regime
Botswana gilt als eines der politisch stabilsten Mitgliedsländer im regionalen Staatenbund SADC, der versucht hat, im Machtkampf in Simbabwe zu vermitteln. Botswana hat Mugabes Regime angesichts des wirtschaftlichen Notlage in Simbabwe in den vergangenen Wochen wiederholt kritisiert. Die katastrophale wirtschaftliche Situation sowie eine grassierende Cholera-Epidemie hat den Strom von Flüchtlingen verstärkt, die Zuflucht in Nachbarländern suchen.
Simbabwe hat auch ein Dreivierteljahr nach den Wahlen im März noch keine neue Regierung. Zwar hatten sich Mugabes ZANU-PF und die MDC im Prinzip auf eine Machtteilung geeinigt, die Verhandlungen stecken jedoch seit Mitte September in der Sackgasse.
(Ag.)