Über zehntausend Menschen forderten, dass die Regierung den Transport von Nachschublieferungen für die internationalen Truppen in Afghanistan verbieten soll. Sie sangen: "Nieder mit Amerika".
Mehr als 10.000 Menschen haben in Pakistan gegen Nachschublieferungen für die internationalen Truppen in Afghanistan protestiert. Die Demonstranten in Peshawar forderten die Regierung am Donnerstag auf, die Lieferung von Waffen und Munition über pakistanischen Boden nicht zu erlauben. Die Demonstration war eine der größten seit dem Amtsantritt der neuen Regierung im März. Die Strecke von Pakistan über den Khyber-Pass nach Afghanistan ist eine der wichtigsten Nachschubrouten für die NATO- und die US-Truppen.
Die Demonstranten, zumeist Unterstützer der streng islamischen Partei Jamaat-e-Islami, protestierten auch gegen US-Raketenangriffe auf mutmaßliche Terroristen in den nahe gelegenen Stammesgebieten. "Nieder mit Amerika" oder "Jihad ist die einzige Lösung für Amerika", sangen sie.
Durch Peshawar und den nördlich davon gelegenen Khyber Pass laufen rund 75 Prozent aller Lieferungen an die westlichen Truppen in Afghanistan. In den vergangenen Wochen häuften sich die Überfälle von Extremisten auf die Versorgungsroute. Auch Lkw-Depots wurden angegriffen und mehrere hundert Fahrzeuge zerstört. Pakistanische Spediteure haben bereits angedroht, auf der gefährlichen Strecke keine Transporte für westliche Truppen mehr durchzuführen.
Die Stammesgebiete im Nordwesten gelten als Rückzugsgebiete von Extremisten und Taliban-Kämpfern, die von dort Angriffe auf Afghanistan vorbereiten. Die Regierung in Islamabad arbeitet mit den USA bei der Bekämpfung von Extremisten zusammen, sehr zum Missfallen der Bevölkerungsmehrheit.
(APA)