Mehrere ausländische Energieunternehmen - darunter angeblich auch die OMV - haben sich auf ein Konsortium geeinigt, um der Ukraine finanziell unter die Arme zu greifen.
Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin will ein zentrales Problem im Gasstreit mit der Ukraine mit Hilfe eines internationalen Konsortiums aus dem Weg räumen. Es soll Geld aufgebracht werden, um das zur Durchleitung russischen Gases und zur Betreibung der Verteilanlagen in der Ukraine benötigte "technische Gas" zu bezahlen, kündigte Putin am Freitag in Berlin nach einem Treffen mit europäischen Gasversorgern an. Die Kosten gab Putin allein für das erste Quartal mit 730 Mio. Dollar an.
Mehrere ausländische Energieunternehmen haben sich nach Angaben Moskaus auf die Bildung jenes besagten Gaskonsortiums geeinigt. Die europäischen Anbieter EON Ruhrgas, ENI, Wingas und GDF hätten sich bereit erklärt das geforderte Konsortium zu bilden, sagte am Freitag in Moskau Vize-Regierungschef Igor Setschin laut russischen Nachrichtenagenturen. Nach Angaben der AFP und der ORF-ZiB1 ist auch die OMV Teil dieses Konsortiums.
Putin bei Merkel
Putin war zuvor in Berlin mit Chefs von Energiefirmen zusammengekommen und hatte sich nach dem Treffen optimistisch geäußert. Auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht positive Signale für eine Lösung. Merkel sagte, es könne eine Testphase unter Einbeziehung der EU-Beobachter geben, um die Weiterleitung des russischen Gases nach Westeuropa rasch sicherzustellen. "Die Zeit drängt", sagte Merkel.
"Technisches Gas" ist zum Betrieb der Kompressoren nötig, die das russische Gas durch die ukrainischen Pipelines nach Westen drücken. Die Ukraine behält sich das Recht vor, zu diesem Zweck täglich 21 Millionen Kubikmeter abzuzapfen. Moskau spricht von "Diebstahl". Solange die Frage einer Bezahlung ungeklärt ist, fließt wohl kein Gas.
(Ag.)