Ein 76-jähriger Hedge-Fonds-Manager wurde am vergangenen Mittwoch als vermisst gemeldet. Er soll bis zu 350 Millionen US-Dollar verwaltet haben. Ein weiterer Fall Madoff wird befürchtet.
Anleger befürchten nach dem Verschwinden eines Hedge-Fonds-Managers aus Florida einen weiteren Betrugsfall in der US-Finanzbranche. Die Kunden seien besorgt, mehrere Hundert Millionen Dollar verloren zu haben, berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Behörden. Seine Familie hatte den 76-jährigen Manager, der bis zu 350 Mio. Dollar (264 Mio. Euro) verwaltet haben soll, am vergangenen Mittwoch als vermisst gemeldet. Nach einem Anruf des Mannes fanden Familienangehörige nach Behördenangaben eine Nachricht in seinem Haus. Über den Inhalt des Briefs wurde zunächst nichts bekannt.
Ein Partner des Managers alarmierte Investoren, dass die Fonds verschwunden sein könnten. Der Partner sagte weiter, der 76-Jährige sei noch am Leben. Die Polizei hatte die Untersuchungen aufgenommen, nachdem Kunden gemeldet hatten, dass "Hunderte von Millionen Dollar" fehlen.
Die US-Öffentlichkeit ist derzeit besonders sensibel für mögliche Betrugsfälle in der Finanzbranche: Mitte Dezember war der mutmaßliche Milliarden-Betrüger Bernard Madoff aufgeflogen. Der Wall-Street- Broker, der Investoren um bis zu 50 Milliarden Dollar gebracht haben soll, steht gegen eine Kaution von zehn Millionen Dollar in seinem Luxus-Appartement in Manhattan unter Hausarrest. Madoff hatte seinen Söhnen ein jahrzehntelanges "Schneeball-System" gestanden. Nach dem Madoff-Skandal wurden auch einige kleinere Betrugsfälle bekannt.
(APA)