Ein kleiner chinesischer Geländewagen-Hersteller liebäugelt mit dem Kauf der prestigeträchtigen Marke des angeschlagenen US-Hersteller General Motors.
Ein kleiner chinesischer Autohersteller ist offenbar am Kauf der Hummer-Produktion des angeschlagenen US-amerikanischen Konzerns General Motors interessiert. Ein Sprecher der Sichuan Auto Industry Group in der südwestchinesischen Metropole Chengdu sagte am Dienstag zu entsprechenden Berichten lediglich: "Wir können keine Details veröffentlichen."
Das Statussymbol gut verdienender Börsenmakler der Wall Street ist nicht erst seit dem weltweiten Börsebeben in der Krise. Schon zuvor katapultierte sich der monströse Spritschlucker (bis zu 30 Liter je 100 Kilometer) ins Abseits. Der Hummer und andere SUV stehen als Symbol für die US-Autokrise: Zu lange hatten die US-Autobauer den Trend zu spritsparenden Hybridautos verschlafen. Hohe Ölpreise und gesteigertes Umweltbewusstsein machten die Ungetüme der Straße zu Ladenhütern.
"Vorerst wie ein Geheimnis behandeln"
Ob bereits Gespräche mit General Motors laufen, wollte der Sprecher ebenfalls nicht bestätigen: "Wir wollen es vorerst als Geheimnis behandeln."
Der 1994 gegründete chinesische Hersteller produziert heute Geländewagen der Marke "Yema" (Wildpferd) und kooperiert mit dem Produzenten Qingdao Etsong, der in Großbritannien die Technologie zum Bau von Austin Rover-Fahrzeugen gekauft hatte.
Sichuan Auto Industry hat nach eigenen Angaben eine Kapazität von 30.000 Personenwagen, 5.000 Bussen und 50.000 Motoren. Das Unternehmen gehört seit 2002 zur Fulin-Gruppe, die im Transportwesen, im Immobiliengeschäft und in der Industrie tätig ist. Seine Kapitaldecke gibt Sichuan Auto Industry auf seiner Webseite mit einer Milliarde Yuan (114,8 Mio. Euro) an.
(Ag./Red.)