Bei Blutanalyse wurden keine Viren mehr entdeckt. „Ich fühle mich noch etwas schwach“, sagte die Pflegehelferin.
Madrid. Der erste Fall einer Ebola-Infektion in Europa hat ein glückliches Ende gefunden. Die „Madrider Patientin“ wurde nach einem Monat aus dem Krankenhaus in der spanischen Hauptstadt entlassen. Bei Blutanalysen waren bei der 44-Jährigen zuletzt keine Ebola-Viren mehr festgestellt worden.
„Ich fühle mich noch etwas schwach“, sagte die Pflegehelferin am Mittwoch in die Runde von Angehörigen und Freunden, als sie unter Beifall auf einem Rollstuhl die Klinik verließ. Die Frau hatte sich bei der Versorgung eines aus Westafrika eingeflogenen Missionars, der später an Ebola starb, infiziert. Der Madrider Gesundheits-Beauftragte Javier Rodríguez, selber Arzt, hatte ihr indirekt die Schuld an dem Infekt gegeben und gesagt, man brauche „keinen Master, um einen Schutzanzug richtig anzulegen“. Die Frau bedankte sich bei den „selbstlosen Ärzten“, die ein Wunder vollbracht hätten. Die Medienvertreter bat sie, ihre Privatsphäre zu respektieren. „Wir werden irgendwohin fahren, wo ihr uns nicht finden werdet“, sagte ihr Gatte zu Journalisten.
„Gab kritische Momente“
Die Frau werde ein normales Leben führen können, bis zur völligen Genesung dauere es aber noch, hieß es. Auf die Frage, ob die Patientin irgendwann in Lebensgefahr gewesen sei, sagte eine Medizinerin: „Es gab kritische Momente.“(ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.11.2014)