Aufstand gegen die neue mündliche Matura

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Die Kürzung der Vorbereitung sorgt für Wirbel.

Wien. Die Schüler protestieren bereits seit Längerem gegen die Änderungen bei der neuen mündlichen Matura. Konkret lehnen sie sich gegen die Kürzung der sogenannten Vorbereitungsstunden – also der von Lehrern abgehaltenen Übungsstunden vor der Matura – auf. Gestern, Freitag, erhielten sie bei ihrem Aufstand gegen die „radikalen Kürzungen“ Unterstützung von Eltern und Lehrern.

Geplant ist nämlich, dass pro Fach nur noch vier Vorbereitungsstunden abgehalten werden. Bisher wurden die Wochenstundenzahl des jeweiligen Gegenstands in der achten Klasse mit vier multipliziert. In Nebenfächern (meist zwei Stunden pro Woche) hat es also meist bis zu acht Vorbereitungsstunden gegeben. In Hauptfächern (meist drei bis vier Wochenstunden) waren es bis zu zwölf oder 16. Hinzu kommt, dass die Vorbereitungsstunden bisher vom jeweiligen Lehrer der Klasse betreut wurden. Künftig werden die Prüflinge aller Maturaklassen zusammengefasst.

Ministerium ist verärgert

Das Ganze habe „rein finanzielle Gründe“, sagen die Kritiker. Die Einführung der Vorwissenschaftlichen Arbeit, die alle Schüler verfassen müssen, habe Geld gekostet. Dieses müsse nun bei den Vorbereitungsstunden eingespart werden. „Das Ministerium macht zwar etwas Neues, kosten darf es aber nichts“, so Lehrervertreter Eckehard Quin. Die Schüler haben angesichts der Pläne eine Bürgerinitiative im Parlament eingebracht. Diese wurde in den ersten 48 Stunden 2500 Mal unterschrieben. Im Bildungsministerium zeigt man sich verärgert. Denn Lehrer, Eltern und Schülern seien von Beginn an über die Pläne informiert gewesen. (j.n.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.12.2014)

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