"Keine Ausnahme für Walter Mayer"

Der ehemalige Erfolgstrainer Walter Mayer.
Der ehemalige Erfolgstrainer Walter Mayer.(c) EPA (Barbara Gindl)
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Als Dienstgeber sei das Heer verpflichtet, Bedienstete auf ihre Dienstfähigkeit zu untersuchen. Laut Lebensgefährtin Eva Maria Gradwohl ist Mayer "ein Wrack".

Das Verteidigungs- und Sportministerium hat am Mittwoch zur Kritik von Walter Mayer gegenüber Minister Darabos verlautet, dass man als Dienstgeber verpflichtet sei, Bedienstete, die sich über einen längeren Zeitraum im Krankenstand befinden, regelmäßig medizinisch auf ihre Dienstfähigkeit zu untersuchen. "Hier wird auch bei Walter Mayer keine Ausnahme gemacht", hieß es in einer Aussendung.

Minister Darabos ließ außerdem neuerlich darauf hinweisen, dass zum von Mayer erhobenen Vorwurf des "Rede-Verbots" nach den Vorkommnissen von Turin 2006 Untersuchungen eingeleitet worden seien. Mayer hatte in einem Zeitungsinterview gesagt, dass ihm unter anderem vom Kommandanten des Heeresportzentrums aus staatlichem Interesse ein "Maulkorb auferlegt worden sei".

"Er ist ein Wrack"


Die Verdächtigungen haben bei Walter Mayer laut seiner Lebensgefährtin Eva Maria Gradwohl tiefe psychische und körperliche Spuren hinterlassen. "Er ist ein Wrack", sagte die Marathonläuferin über den ehemaligen Erfolgstrainer der ÖSV-Langläufer.

Psychische Beeinträchtigungen


Der 52-jährige Ex-Langläufer litt und leidet immer noch unter schweren psychischen Beeinträchtigungen durch die Berichterstattung in den Medien und Störfeuer von involvierten Personen, berichtete Gradwohl. Den Steirer plagen außerdem eine schwere chronische Bronchitis, ein gebrochener Brustwirbel und er müsse sich demnächst einer Darmoperation unterziehen.

Der Bundesheerbedienstete ist seit den Vorfällen von Februar 2006 in Turin, infolge derer er und weitere ÖSV-Betreuer auf Lebenszeit von Olympia ausgeschlossen und mehrere ÖSV-Athleten des Dopings schuldig gesprochen wurden, fast durchwegs im Krankenstand.

"Eigentlich ist für ihn die Frühpension die einzige Möglichkeit", meinte die 36-jährige Gradwohl, die seit Ende 2006 mit Mayer liiert ist. Medienberichten wonach er einen früheren Termin absichtlich habe verstreichen lassen, dementierte Gradwohl. Das betreffende Schriftstück sei erst nach besagtem Tag eingetroffen.

(Ag.)

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