Die Piloten der Lufthansa fürchten Konkurrenz im eigenen Haus durch die AUA, vor allem auf Strecken, die derzeit beide Firmen fliegen. Auch andere Zukäufe stoßen auf Missfallen der Pilotengewerkschaft.
In Deutschland sitzen die Manager der Lufthansa mehreren "Spartengewerkschaften" gegenüber, die untereinander im Wettbewerb stehen. Den durchsetzungsstarken Lufthansa-Piloten passt unter anderem der beschleunigte Expansionskurs der Linie nicht.
Während die erfolgreiche Integration der zuvor mehrfach sanierten Swiss durchaus als Verdienst von Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber gewürdigt wird, treffen die angestrebten Akquisitionen wie die dauerhaft defizitäre Austrian Airlines (AUA) aus Österreich und die Brussels Airways aus Belgien auf tiefe Vorbehalte, berichten Piloten.
Beide Gesellschaften fliegen derzeit noch in Konkurrenz zur Lufthansa ähnliche Strecken und das zu übernehmende Personal könnte den Karrierewegen mancher Lufthanseaten im Wege stehen.
Auch andere Zukäufe wie die British Midland und Jet Blue werden vor allem als Verlustbringer angesehen. Misstrauisch wird die Gründung der Lufthansa Italia beäugt, die künftig eigene Piloten anstellen will. "Demnächst werden fünf Lufthansa-Airbusse nach Mailand verlagert, die nicht zwingend von unseren Piloten geflogen werden", zürnt Markus Kirschneck von der Pilotengewerkschaft "Vereinigung Cockpit". Eine solche Erosion von Arbeitsplätzen müsse verhindert werden.
(Ag.)