Das ÖHB-Team fixierte mit einem 38:26-Sieg gegen den Iran den Aufstieg. Die zwischenzeitliche Schwächphase gefiel dem Teamchef gar nicht.
Österreich hat bei der Handball-WM in Katar mit einem 38:26-Sieg über den punktlosen Außenseiter Iran vorzeitig das Achtelfinalticket gelöst. Das Team von Patrekur Johannesson hat damit schon vor dem letzten Gruppenspiel gegen Fixaufsteiger Mazedonien am Freitag (17 Uhr, live ORF Sport +) das beste WM-Ergebnis von 2011 (18. Platz) übertroffen. „Ich freue mich riesig. Jetzt gilt es, im Rhythmus zu bleiben, eine gute Partie zu liefern und dann schauen wir, was uns im Achtelfinale erwartet“, sagte Robert Weber. Mögliche Gegner für das erste K.o.-Spiel am Sonntag sind Titelverteidiger Spanien, Gastgeber Katar, Slowenien, Brasilien und Weißrussland.
Vor rund 300 Zuschauern hatte die Partie gegen die große "Unbekannte" vorerst Trainingscharakter. Österreich dominierte nach Belieben, lag nach 5:20 Minuten mit 7:1 in Front und eröffnete Johannesson so schon früh die Möglichkeit durchzuwechseln. Der Isländer brachte in der Folge u.a. Janko Bozovic und Lucas Mayer, gab der bisher voll beanspruchten Flügelzange Robert Weber - Raul Santos erstmals eine Pause und schickte Dominik Ascherbauer und den neu in den Kader gekommenen Marian Klopcic aufs Feld.
Der zweite Anzug saß nicht ganz so gut. Einige Fehlwürfe und Unkonzentriertheiten kosteten einen noch größeren Vorsprung. Dafür gab es die ersten WM-Tore für Ascherbauer und Klopcic, Goalie Nikola Marinovic, der vor der Pause elf Würfe - darunter alle drei Siebenmeter - parierte, blieb die Konstante in Rot-Weiß-Rot. In der 25. und 28. Minute hatte Österreich den Vorsprung jeweils bis auf neun Tore ausgebaut, dank eines 4:0-Laufs innerhalb von zwei Minuten vor der Pause hielten die Gegner den Rückstand zur Halbzeit aber in Grenzen.
Einsergarnitur macht alles klar
Die vom Slowenen Borut Macek, Anfang des Jahrtausends in der Kärntner Liga in Feldkirchen tätig, gecoachten Iraner konnten nach dem Seitenwechsel mit zwei Treffern en suite sogar auf drei Tore verkürzen und hielten diesen Rückstand bis zum 20:23 in der 40. Minute. Damit war das persische Pulver aber verschossen. Wieder mit der Einseraufstellung und angeführt von den Routiniers Szilagyi und Vitas Ziura schoss die ÖHB-Truppe bis zur 51. Minute einen Plus-Neun-Vorsprung heraus und brachte den Sieg schließlich souverän über die Zeit.
„Ich freue mich sehr über den Aufstieg, das war unser Hauptziel“, meinte Johannesson, der den zwischenzeitlichen Einbruch scharf kritisierte. „Nicht alle Spieler haben nach den Wechseln am System festgehalten, damit bin ich gar nicht zufrieden. Wir sind nur dann stark, wenn jeder seine Aufgabe erledigt.“
(red/APA)