Zwei Nächte und drei Tage lachen in Köln

Franz Lerchenmüller hat sich enthusiasmiert im Gewühl der lustigsten Stadt am Rhein umgeschaut – und massenhaft entdeckt.

1. Hotel Chelsea. Es war eines der ersten Künstlerhotels in Deutschland überhaupt, Martin Kippenberger gab 1986 den Anstoß dazu. Seitdem ist die Kunst hier an den Wänden zu Hause: Joseph Kosuth, A. R. Penck, Rosemarie Trockel. DZ ab 95 Euro. Jülicher Str. 1, +49/(0)221/207 150, hotel-chelsea.de.


2. Die Wohngemeinschaft. Nur acht Zimmer, aber sie haben es in sich: Theaterloge, Dichterstube, Bollywood-Zimmer, Beat-Bude – jeder Raum hat seine eigene Ausstattung und die passende Geschichte dazu. Duschen gibt es nur auf der Etage. DZ ab 59 Euro. Richard-Wagner-Str. 39, +49/(0)221/397 609 05, die-wohngemeinschaft.net.

3. Lindner City Plaza. Shopper und Nachtschwärmer freuen sich besonders: Das Vier-Sterne-Haus liegt in unschlagbar günstiger Lage genau zwischen dem Frisenviertel und Belgischen Viertel, zwei angesagten Quartieren. DZ ab 110 Euro. Magnusstr. 20, +49/(0)221/203 47 77, lindner.de.

4. Belgischer Hof. Der geografische Nachbar lässt grüßen: Kaninchenfrikassee, Coq au Vin, geschmorte Kalbsbäckchen und zehn verschiedene Flammkuchen stehen in der Brasserie auf der Karte. Dazu eine schöne Auswahl offener Weine. Brüsseler Str. 54, +49/(0)221/548 170 17, belgischer-hof.de.

5. Moyos. Mississippi-Feeling wie in New Orleans am Rhein mit Meeresfrüchte-Gumbo, Pincho Créole oder Jambalaya. Jeden Sonntag Jazz-Brunch. Hohenzollernring 21–23, +49/(0)221/271 26 09, moyos.de.

6. L'Escalier. Ganz billig ist er nicht, der Maximilian Lorenz, aber für das Geld kommt wirklich Originelles auf den Tisch: die Bretonische Makrele mit hausgemachtem Iberico-Speck oder der Sauerbraten vom Apfelschweinfilet mit Calvados-Marzipan-Sauce. Business-Lunch mit zwei Gängen ab 24 Euro. Brüsseler Str. 11, +49/(0)221/205 39 98, lescalier-restaurant.de.

7. Der Zitronenladen. Von der Kumquat bis zur Kaffir-Limette, von Zitronensalz über Zitronengras bis zur Zitronenschokolade bietet Marcel Hinzel in seinem brandneuen Laden fast alles, was mit der Zitrusfrucht auch nur im entferntesten zu tun hat. Weidengasse 43, +49/(0)221/922 972 39.

8. Hack Lederwaren. Christoph Hack schneidert Hirschlederhosen. Jacken aus Rossnappa sind dazugekommen, auch Taschen und Hosen aus Segeltuch. Alpenlook gibt es nicht, den einen oder anderen Hirschhornknopf inzwischen schon. Maastrichter Str. 22, +49/(0)221/240 92 21, lederware.de.

9. Green Guerillas. Der Rohstoff, die Farbe, die Accessoires – alles an den Klamotten, die Marlies Binder und Kai Tettenborn verkaufen, muss ökologisch angebaut und sozialverträglich produziert sein. Marken: Armedangels, Noodie Jeans, Peopletree, Comodo, Thokk Thokk. Roonstr. 82–84, +49/(0)221/169 146 11, green-guerillas.de.

10. Kinky-a-Fair. Bei Sue und Nicole kommen die Liebhaber von Lack, Leder und Latex auf ihre Kosten. Eins-a-Ausstattung für Partys und für Fetischisten, in heller, verspielter Atmosphäre. Engelbertstr. 31a, +49/(0)221/997 488 43, kinky-a-fair.de.

11. Greenwich Man Time. Unter einem aparten Foto eines Bob-Dylan-Doppelgängers vertreibt Evgenij Leschiner die Marken Falke und Burlington – nicht die bekannten Socken, sondern das gesamte Spektrum an Herrenbekleidung. Engelbergstr. 12, +49/(0)221/168 948 61.

12. Magasin Populaire. Mit Schmuck, Schuhen, Schals, Jeans und Blusen von Labels wie Skunk Funk, Mbym, Grellhell oder Shoe Shoi bar lockt Barbara Petry modebewusste Frauen. Brüsseler Platz 8, +49/(0)221/594 97 04, magasin-populaire.de.

13. Farina-Haus und 4711. J. M. Farina erfand schon 1709 das Eau de Cologne. Im Haus gibt es Führungen in nicht weniger als zehn Sprachen, die die Welt der Düfte und Flacons lebendig werden lassen. Obermarspforten 1, +49/(0)221/399 89 94, farina-haus.de.
Klar, dass es bald Streit um den Namen gab. Eine andere Firma ließ für ihr Duftwässerchen die Bezeichnung 4711 sicherheitshalber schützen. Auch hier finden Führungen und Duftseminare statt. Duftwässerchen gibt es in beiden. Glockengasse 4, +49/(0)221/270 99 911, 4711.com.

14. Die Kunstagentin. Der Raum im Souterrain wirkt eher unauffällig, erst einen Stock tiefer öffnet sich die eigentliche Galerie. Das geweißte Kellergewölbe bietet einen tollen Hintergrund für die Kunst aus Street-Art, Graffiti und Pop-Art, die Anne Scherer ausstellt. Maastrichter Str. 26, +49/(0)221/888 991 00, diekunstagentin.de.

15. Residenz. Eine Platte mit Parmaschinken und Ciabatta noch schnell vor der Werbung, einen Wodka Lemon tief im Ledersessel: kein Problem in der Astor-Filmlongue, wo Kino noch ein Ereignis ist. Kaiser-Wilhelm-Ring 30–32, +49/(0)221/913 969 13, koeln.astor-filmlounge.de.

16. Franta. Ob die Wurlitzer-Musikbox aus den 1940er-Jahren, ein amerikanischer Suppenautomat oder eine beige Vespa von 1976 – Georg Franta sammelt und verkauft ungewöhnliche Designerstücke des 20. und 21. Jahrhunderts und vermietet sie auch. Maastrichter Str. 18, +49/(0)221/528 855, franta.de.

17. Siebter Himmel. Bücher, ausgewählt nach sieben Themeninseln wie Kochbuch & Design, Krimi, Kinder oder Laufsteg. Daneben locken jeweils passende Vasen, Taschen, Seifen oder Mode von Marimekko. Brüsseler Str. 67, +49/(0)221/691 91 91, siebterhimmel.de.

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